Bei Vollmond die Schönheit des Bayrischen Waldes entdecken.
DAV-Ortsgruppe Pocking machte Nachtwanderung auf den Lusen.
Es ist schon Tradition beim DAV-Pocking im Winter eine Mondscheintour zu machen. Hans Hück, der Tourenbegleiter an diesem Abend, ist oft im Bayrischen Wald unterwegs und der Lusen ist sozusagen sein Hausberg. In der Vollmondnacht am 4. März war es mal wieder soweit. Eine 22köpfige Gruppe Schneeschuhwanderer startete um 17:30 Uhr vom Parkplatz des Freilichtmuseums in Finsterau die Tour. Zuerst ging es entlang der Langlaufloipe hinein in den Winterwald. Nach etwa 30 Minuten, beim Wegweiser „Lusen 2 Std.“ zweigte der Finsterauer Lusensteig ab. Jetzt wurden auch die Schneeschuhe angelegt. Die Sonne hatte sich mittlerweile verabschiedet und es wurde immer dunkler. Eine dunkle Wolke verdeckte noch den Vollmond als sich der lange „Schneeschuhwurm“ in Gang setzte. Wieder ging es durch den Wald sanft ansteigend. Die dicke Wolke verzog sich und plötzlich leuchtete der Vollmond in seiner ganzen Schönheit. Schemenhafte Gestalten entpuppten sich als entwurzelte Bäume. Die kahlen Baumstämme warfen lange Schatten auf die vom Mondlicht erleuchtende Schneefläche und in der Stille der Nacht fehlte nur noch das Heulen eines Wolfes. Das war allerdings nicht zu hören. Der Vollmond und die helle Schneedecke machten den Einsatz von Stirnlampen überflüssig. Mittlerweile stapfte die Gruppe entlang des Kl. Schwarzbaches der schließlich überquert werden musste. Eine Brücke gab es nicht und so war das Steigen von einem Stein auf den anderen für so manchen Wanderer eine Herausforderung. Kurz darauf hatte die Gruppe das auf ca. 1300m Höhe gelegene „Markfleckel“, der Grenzpunkt zwischen Kurfürstentum Bayern, Königreich Böhmen und Fürstbistum Passau erreicht. Jetzt wurde auch eine kurze Pause eingelegt um sich für das letzte steile Stück auf den Lusengipfel zu stärken. Wieder setzte sich der „Schneeschuhwurm“ in Gang. Der immer steiler werdende Aufstieg zog sich in etlichen Kehren dem Gipfel entgegen. Der eisige Böhmische Wind war nun deutlich zu spüren und alle hatten sich ihre Mützen weit ins Gesicht gezogen. Wie eine „Himalaya-Expedition“ sahen die dunklen Gestalten der Wanderer aus als sie sich langsam dem Gipfel näherten. Und dann nach gut zwei Stunden standen alle am Gipfelkreuz des 1373m hohen Lusen. Eine sagenhaft Stimmung verzauberte die Nacht. Das Mondlicht und der Sternenhimmel waren nur bedeckt von lockerer Schleierbewölkung. Die Lichter von den Ortschaften Mauth, Finsterau und Neuschönau leuchteten von weit unten im Tal und beim Blick in die Tschechei konnte man das Licht vom AKW-Temelin erkennen. Unweit unterhalb des Gipfels wurde dann in der Lusen-Unterstandshütte eine wohlverdiente Brotzeit gemacht. Windgeschützt und mit heißem Tee hatten sich die Teilnehmer schnell wieder aufgewärmt bevor es den gleichen Weg wieder zurück zum Ausgangspunkt ging. So gegen 21:30 Uhr war der Parkplatz wieder erreicht und eine mystisch-schöne Nachtwanderung ging zu Ende.