Pockinger Alpinisten unterwegs im Rofangebirge.
Gipfelstürmer der DAV-Ortsgruppe erklimmen zahlreiche 2000er
Die Erfurter Hütte auf 1834m, hoch über dem Achensee war Ausgangspunkt der Gipfeltouren. Am frühen Nachmittag startete die sechsköpfige Gruppe zu einer kleinen Eingehtour auf den 2039m hohen Gschollkopf. Die Aussichtsplattform bot ein 360° Panorama und zugleich die Sicht auf die Gipfelziele der nächsten beiden Tage.
Am nächsten Morgen, der erste Gipfel des Tages die wie ein Pfeiler hochragende Rotspitze (2067m) war bereits von der Hütte aus zu sehen. Auf dem Weg 413 wanderten die Alpinisten zunächst bis zum Durrakeuz. Von dort bot sich bereits ein herrlicher Blick hinunter auf den Achensee und auf das westlich davon gelegenen Karwendel. Nun wurde die Tour anspruchsvoller. Der teils erdige, teils felsige Steig führte die DAVler steil hinauf bis zu einem Höhenrücken unterhalb der Rotspitze. Ein kurzer Grat und die letzten ausgesetzten Höhenmeter bis zum Gipfel waren für die erfahrenen Alpinisten keine Schwierigkeit. Bereits um 10:00 Uhr war der erste Gipfel erklommen. Nach kurzer Rast ging es wieder das Steilstück hinunter und auf dem Kamm der Dalfazer Wände entlang. Diese imposanten Felswände fallen senkrecht nach Osten ab. Die westliche Seite zeigte sich dagegen nicht so dramatisch. Latschenfelder und Grashänge bildeten einen Kontrast zu den Steilwänden. Aus sicherer Entfernung wurden die Pockinger von einer Herde Gämsen beobachtet. Der schmale Steig führte mal nahe am Felsabbruch entlang und dann wieder sicher den Hang hinauf bis zum zweiten Gipfel des Tages, den 2243m hohen Streichkopf. Der nächste Abschnitt der Tour war wieder anspruchsvoll. Drahtseilversicherungen ermahnten die DAVler zur Vorsicht. Ein etwa 100 Höhenmeter steiler, ausgesetzter Abschnitt mußte bewältigt werden, bis der Steig wieder über einen sanften Grashang leitete. Aber nur kurz. Es wurde zunehmend felsiger. Der Weg, bedeckt mit losem Schottergestein führte unterhalb zweier markanten Felstürmen vorbei. Altschneereste erinnerten an den letzten Winter. Wieder eine steile Hangquerung, wieder Drahtseile und endlich der dritte und zugleich höchste Gipfel, der 2299m hohe Hochiss war erreicht. Nun hatte sich die Gruppe eine ausgiebige Gipfelbrotzeit verdient. Von der steil abfallenden Nordwand stiegen ständig Nebelschwaden empor. Der Gipfel war mal eingehüllt in eine Wolke und im nächsten Moment war die Sicht wieder frei auf die umliegende Bergwelt. Nun der Abstieg bis zum nächsten Wegweiser. Spieljoch, 2236m und Seekarlspitze, 2261m wurden sozusagen im vorbeigehen mitgenommen. Die Gruppe querte schließlich den Hang unterhalb der Roßköpfe und folgte dem Adlerweg zurück zur Hütte.
Am nächsten Morgen zeigte sich der Himmel nur leicht bewölkt. Vier Gipfelziele und eine lange Tour standen am letzten Tag auf dem Programm. Auf dem Adlerweg ging es in Richtung Rofanspitze. Bergaurikel, Enzian, Anemonen und Almglöckchen zaubertenbunte Tupfen in die Bergwiesen. Alpenrosen standen kurz vor der Blühte und die Tannen waren geschmückt mit frischen Zapfen. Die abwechslungsreiche Vegetation war eine Augenweide. Der Steig schlängelte sich in angenehmer Steigung bergauf. In einer Senke lang der Grubsee in dem sich der weiß-blaue Himmel spiegelte, und über den Wanderern das Gipfelkreuz der Rofanspitze das bereits nach knapp zwei Stunden erreicht war.
Am Gipfelkreuz auf 2259m ließ sich der weitere Tourenverlauf gut erkenne. Der nächste Gipfel, der 2228m hohe Sagzahn wurde über einen kurzen Klettersteig erklommen. Danach folgte ein langer, leicht ansteigender Grasrücken der die Pockinger auf das 2224m hohe Vordere Sonnwendjoch führte. Nun reichten die Blicke weit hinein ins Zillertal, auf den schneeweißen Gipfel des Olperers, auf die Gefrorene Wand Spitze und den eisbedeckten Hintertuxer Gletscher. Das breite Inntal zog sich wie ein grünes Band von Ost nach West, und die schneebedeckten Gipfel des Alpenhauptkammes reichten von den Hohen Tauern bis zu den Stubaier Alpen. Nach einer verdienten Pause nun ein kurzer steiler Abstieg. Dem Steig Nr. 20 folgend kamen die Alpinisten schließlich zur Schermstein Alm, danach wieder bergauf zum Krahnsattel bis zu einer Weggabelung. Fünf der Gruppe folgten nun dem Wegweiser zurück zur Erfurter Hütte. Ein Mitglied wollte sich aber den letzten Gipfel, die 2192m hohe Haibachstellwand nicht entgehen lassen. Flotten Schrittes ging es hinauf zum Gipfel. Die Gipfeltour rund um die Erfurter Hütte war geschafft. Bei der Hütte trafen sich die DAVler alle wieder und genossen die Sonnenstrahlen bis zur Heimfahrt.