Pockinger Alpenverein in Südtirol
AVler begehen den eindrucksvollen Dolorama-Höhenweg
Acht Mitglieder des Pockinger Alpenvereins machten sich auf, um den mit spektkulären Aus- und Ansichten aufwartenden Dolorama-Höhenweg zu begehen, der vom Pustertal bis ins Grödnertal führt. Über den Brenner und das Eisacktal erreichte man Mühlbach i.P., wo am Bahnhof die Autos geparkt und die Ausrüstung bergfertig gemacht wurden. Mit dem Linienbus fuhr man über die Rodeneckalm bis zur Zumisalm auf 1740m, was den ersten Hüttenanstieg stark erleichterte. In einem Unterstand konnte ein einsetzendes Unwetter mit Starkregen und Hagelschlag abgewartet werden, sodass die Pockinger ziemlich trocken nach ca. 2 Stunden das erste Quartier, die Starkenfeldhütte auf 1930m erreichten. Hier war man bei guter Gastlichkeit der jungen Hüttenbetreiber hervorragend untergebracht und mit köstlichen, landestypischen Speisen verpflegt worden.
Früh am Morgen des zweiten Tages machten sich die Pockinger auf den Weg zur 5 Gehstunden entfernten Maurerberghütte in 2120m Höhe. Der leichte Wanderweg führte fast immer oberhalb der Baumgrenze über aussichtsreiche Almen nach Südosten den schroffen Felsformationen der Dolomiten entgegen. Vom 2194m hohen Astjochgipfel bot sich ein umfassender Blick von den Hohen Tauern im Norden über die Dolomitberge der Fanes-,Sella-, Peitler- und Geislergruppe im Osten und Süden bis zur Ortler- und Adamellogruppe im Westen. Das mittlerweile sonnige aber kühle Wetter machte das Bergwandern besonders angenehm. Mittagspause wurde in der kleinen und urigen Wieseralm gemacht. Der Weiterweg leitete im stetigen auf und ab zum Maurerberg und seiner nagelneuen Maurerberghütte, wo man vorzüglich über Nacht blieb. Ein paar Unentwegte der Pockinger gingen noch zum Sonnenuntergang auf den 2332m hohen Gipfel des Maurerberges und genossen dort das Lichterspiel der einbrechenden Nacht.
Der 3. Tag führte ins Herz der Peitlerkofelgruppe und hinterließ bei den Pockingern bleibende Eindrücke von der Schönheit dieser schroffen Dolomitberge. Nach einem mühsamen 500m-Abstieg ging es wieder stetig bergauf und über das Würzjoch und die Munt Formela zur 2357m hohen Peitlerscharte. Zwei Pockinger „Bergfexe“ nahmen noch den 2815m hohen Kl. Peitlerkofel mit, ehe sich die ganze Gruppe in der Schlüterhütte des Alpenvereins einfand. In den 1890er Jahren hatte diese Hütte ein Dresdener Industrieller erbaut und sie noch vor dem 1. Weltkrieg dankenswerterweise dem Alpenverein geschenkt. Wegen totaler Überfüllung der Hütte musste man mit dem Unterkommen im Massenlager vorlieb nehmen, was aber der guten Stimmung keinen Abbruch tat.
Der 4. Tag der Wanderung führte nun entlang der Nordabstürze der Geislergruppe mit ihren markanten Gipfeln Furchetta, Sass Rigais usw., in deren Abstürzen, Rinnen und Überhängen sich die Messner-Buben ihr Bergsteigerkönnen erworben hatten. Zwischenhalte auf der wunderschön gelegenen Gschnagenhartalm und der Broglesalm waren willkommene Unterbrechungen auf dem langen Weg zur letzten Unterkunft, der Raschötzhütte auf 2170m Höhe. Das stetige Gehen wurde nach Überwindung der Broglesscharte und dem Wechsel auf die andere Bergseite durch die herrliche Sicht nach Süden auf Marmolada, Langkofel, Seiseralm und Rosengarten zu einem besonderen Erlebnis. Ein gemütlicher Hüttenabend beschloss diesen herrlichen Wandertag.
Am letzten Tag stiegen die Pockinger nach Lajen ins Grödnertal ab und erreichten mit Bus und Bahn wieder die in Mühlbach geparkten Autos. Ein Besuch im Kramsacher Friedhofsmuseum mit seinen teils recht lustigen Grabinschriften verkürzte die lange Heimfahrt nach Pocking, wo die AVler Franz Edenhofer für die Leitung dieser herrlichen Bergtour recht herzlich dankten.