Lawinenkurs im Spitzingseegebiet
Wir von der DAV-Ortsgruppe Pocking wollen weiterhin Schneeschuhtouren im alpinen Gelände anbieten. Um dabei die höchstmögliche Sicherheit unserer Teilnehmer zu gewährleisten waren vier Mitglieder und Tourenbegleiter bei einem zweitägigen Lehrgang im Lawinencamp Bayer. Das Gebiet über dem Spitzingsee bietet dazu die optimalen Bedingungen. Unter der Anleitung eines staatlich geprüften Berg- und Skiführers erlernten die Pockinger den richtigen Umgang mit LVS- Geräten, Sonde und Schaufel. Ein besonderes Augenmaß richtete sich auf die Einschätzung der Geländestruktur und der Schneedeckenbeschaffenheit. Am Abend des ersten Tages stand dann Theorie auf dem Programm. Auf das richtige „Lesen“ des Lawinenlageberichtes wurde besonders großer Wert gelegt, denn dieser ist ein wichtiger Faktor bei der Vorbereitung einer Tour. Natürlich gehört dazu auch der Wetterbericht. In der Theorie scheint alles perfekt, aber in der Realität sieht dann alles doch wieder anders aus.
Am nächsten Tag wurde das Erlernte in die Tat umgesetzt und eine Tour auf den Taubenstein gemacht. Dabei mußten die Teilnehmer Hangneigung mit Hilfe einer Snow-Card bestimmen, die Hänge beurteilen wo noch sehr viele Schneemassen waren und selber eine Route anlegen. Bei dem Versuch die Tour auf den Lampersberg fortzusetzen wurde die Gruppe vor die Entscheidung gestellt eine gefährliche Passage zu überwinden oder die Tour abzubrechen. Man entschied sich für den Abbruch und suchte sich eine sichere Abstiegsmöglichkeit. In einer sicheren Hanglage erstellte man unter der Anleitung des Bergführers ein Schneeprofiel. Danach stand das richtige verhalten bei einer Mehrfachverschüttung auf dem Programm und auch das Ausgraben einer vermeindlich verschütteten Person wurde geübt und den Teilnehmern wurde Höchstleistung abverlangt. Bei einer Verschüttung stehen einem Retter 15 Minuten zur Verfügung dann sinkt die Überlebenschance rapide ab.
Am Ende des Kurses wurden allen Teilnehmern die Botschaft vermittelt. Eine Tour sorgfältig planen, den Lawinenlagebericht genau lesen und immer mit offenen Augen im winterlichen, alpinen Gelände unterwegs zu sein. Eine Tour aus Sicherheitsgründen abzubrechen sollte als Stärke des Tourenführers bewertet werden.