Ein Frühlingstag mitten im Winter
Alpenverein Pocking erwandert den 1.748m hohen Hochgern.
Es sollte eine Schneeschuh-Tour werden, aber das Wetter hatte auf Frühling geschaltet und so machten sich fünf Pockinger DAV-Mitglieder auf ins Chiemgau. Schon bei der Anfahrt diskutierte man: „Brauchen wir die Schneeschuhe überhaupt“
Vom Wanderparkplatz unterhalb der Burg Marquardstein starteten die Wanderer nun ihre Tour. Die Schneeschuhe blieben im Auto.
Der Süd-west-seitige Aufstieg folgte zunächst einer Forststraße. aber schon bald zweigte der unmarkierte, alte Zustiegsweg ab. Nach etwa einer Stunde öffnete sich das Gelände der Argergschwend-Alm. Die Sonne strahlte von einem tiefblauen Himmel und an der Südseite der Almhütte gönnte man sich eine Sonnenpause.
Anschließend kamen dann die Grödeln (Spikes) zum Einsatz. Es hatte zwar auf dieser Höhe keinen Schnee mehr, aber der Weg durch den Wald war stellenweise von etlichen gefährlichen Eisplatten Überzogen. Schon bald verließen die fünf Pockinger den Wald und es öffnete sich der Blick ins Tal und zu den umliegenden Chiemgauer Bergen. Nach ein paar Kehren zeigte sich die kleine Enzianhütte. Sie war zwar geschlossen, aber an der Sonnenseite waren Bänke aufgestellt. Da ließ man sich nicht lange bitten, eine Getränkepause kam gerade recht. In der Sonne fühlte es sich an als wäre schon der Frühling im Anmarsch.
Das nächste Ziel war nun der 1.748m hohe Hochgern. Mittlerweile gab es dann doch eine geschlossene Schneedecke. Harschig, immer mal angetaut und wieder gefroren. Der gut eingetretene Steig führte am Hochgernhaus vorbei und anschließend hinauf zum Startplatz der Gleitschirmflieger. Es ist jedes mal ein Schauspiel wenn die bunten Schirme aufgehen und dann lautlos durch die Lüfte gleiten.
Nun zog sich der Steig dem Gipfel entgegen. Es war genau zur Mittagszeit als die Gruppe das Gipfelkreuz und die kleine Kapelle erreichten. Sonne pur und ein sagenhaftes Panorama breitete sich vor den Wanderern aus. Im Norden der Blick hinunter zum Chiemsee und hinaus ins Alpenvorland bis zu den sanften Bergen des Bayerischen Waldes. Nordöstlich, am Horizont stand der Traunstein parat und es folgten die Salzburger Berge mit dem Dachstein, die Berchtesgadener Alpen mit Hohem Göll und dem Watzmann. Weit hinten zeigte sich der Hochkönig und es folgten noch gefühlt tausend Gipfel die wie zum Greifen nah sich präsentierten.
Nach der verdienten Gipfelrast mit Brotzeit aus dem Rucksack folgte man der Aufstiegsspur hinunter zum Hochgernhaus. Selbstverständlich gab es da noch einen Einkehrschwung beim neuen Hüttenwirt. Flotten Schrittes wanderte man anschließend wieder zurück zum Ausgangspunkt.