Eine Genusswandern im vorderen Bayerischen Wald
Alpenverein Pocking unterwegs in herbstlicher Natur.
Die letzte Seniorenwanderung des Jahres führte die DAV-Ortsgruppe Pocking auf den 1.095 m hohen Hirschenstein nördlich von Deggendorf. Mit seinem sieben Meter hohen, steinernen Aussichtsturm bietet er einen herrlichen Blick hinein in den Bayerischen Wald und hinaus ins niederbayerische Hügelland.
Ausgangspunkt der Wanderung war Kalteck südlich von Achslach. Bei der Anfahrt durch den zähen Nebel ließ sich am Parkplatz der blaue Himmel schon erahnen. Ein Wegweiser „Hirschenstein über Rauher-Kulm“, lotste die Pockinger hinein in einen herbstlichen Mischwald. Mäßig ansteigend zog sich der Weg zunächst nach Westen und später nach Nordwesten. Am Wegesrand standen Fliegenpilze Spalier und Tautropfen auf den Grashalmen blitzten wie tausend Diamanten im Gegenlicht der Sonne.
Nach einer guten Stunde dann der Abzweiger. Der mit Laub bedeckte Trampelpfad ließ sich nur erahnen. Es ging vorbei an moosbedeckten Granitblöcken, die wie von Zauberhand am Hang verteilt lagen. Am kleinen hölzernen Kreuz des Rauhen Kulms schweifte der Blick hinaus ins Donautal das noch unter einer dicken Nebelschicht schlummerte. Wieder zurück auf dem Wanderweg ging es unterhalb des Klausensteins vorbei an wollsackverwitterten, kantengerundeten Gesteinsblöcken, die wie Kissen, Matratzen oder eben Wollsäcke übereinandergestapelt liegen. Auf den letzten Metern zum Gipfelplateau wechselte der Mischwald zu einem Buchenwald. Stattliche Buchen ragten mit ihrem bunten Blätterkleid in den strahlend blauen Himmel.
Das Gipfelziel mit Infotafeln und einer kleinen Schutzhütte war erreicht. Bänke luden ein zur Rast. Klar bestieg man noch den sieben Meter hohen Aussichtsturm und genoss den Panoramablick über die Bayerwaldberge die aus dem Nebel heraus ragten.
Nach einer langen Verweildauer hatte so wirklich keiner Lust auf den Abstieg. Dieser folgte der Beschilderung „Schuhfleck“, einem Knotenpunkt vieler Wanderwege die sich aus allen Himmelsrichtungen hier kreuzten. Von hier aus wanderten die Gruppe nun auf einem Teilstück des historischen Mühlgrabenwegs am Wasserlauf entlang.
Im Jahre 1720 wurde durch den Schwarzacher Hochwald ein 6,5 Kilometer langer Graben gezogen um die kurfürstliche Hofmühle in Schwarzach besser mit Wasser zu versorgen. Erst gegen Mitte des 20. Jahrhunderts wurde er aufgelassen.
Bei der nächsten Weggabelung gelangten die Pockinger wieder auf den Aufstiegsweg, den sich schon kurz darauf nach rechts verließen. Die Wanderroute zog nun unterhalb vom langgezogenen Rauhen Kulm talwärts. Bei einer Infotafel mit einem kleinen Unterstand wurde nochmals pausiert. Von hier aus machten einige der Gruppe noch einen Abstecher zum Burgstein. Der versteckte Aussichtsfelsen war geschmückt mit einem großen Holzkreuz. Das war zum Abschluss der Tour noch ein richtiges Schmankerl, denn schon kurz nach dem Pausenplatz war man zurück am Ausgangspunkt.