Auf die Weißspitze, 3300m, eine Hochtour mit Venedigerblick.
Alpenverein Pocking im Höhenrausch in Osttirol.
Am Freitag morgen machten sich fünf Mitglieder Alpenverein-Ortsgruppe Pocking bei strömenden Regen auf nach Osttirol. Bei der Ankunft am Parkplatz Wallhorn auf ca. 1700m hatte es da Gott sei Dank aufgehört zu regnen und es zeigte sich auch schon mal die Sonne.
Die Rucksäcke auf den Rücken geschnallt ging es durch das Timmeltal hinauf zur Eisseehütte (2521m). Hier wurde Quartier für die nächsten zwei Nächte bezogen. Es war noch früh am Nachmittag, so entschloss man sich noch eine kleine Rundtour zum Eissee zu machen. Der türkisfarbene See liegt auf 2668m malerisch in einer Senke. Auf dem Weg dorthin entdeckten die DAVler zahlreiches Edelweiß. Am Ende des Tages freuten sich alle auf einen gemütlichen Hüttenabend.
Am nächsten Tag dann der Aufstieg zur Weißspitze. Die Tour begann bei dichtem Nebel aber schon nach einer Stunde zeigte sich immer öfter die Sonne. Die rot-weiß-roten Markieungen führten die Alpinisten in nördliche Richtung. Zuerst fast flach durch eine tundraartige Landschaft. Der Eisbach begleitete die Alpinisten bis zur nächsten Geländestufe. Nun ging es über Blockgestein immer steiler werdend hinauf zum Wallhorntörl auf 3045m. Ein herrlicher Blick auf die Venediger-Südsiete eröffnete sich den DAVlern. Hohes Aderl, Großvenediger, Rainerhorn, Hoher Zaun und Schwarze Wand waren zum Greifen nah.
Nun waren es nur noch etwa 250 Höhenmeter bis zum Tagesziel. Über brüchiges Felsgestein steilte das Gelände nochmals an. Immer wieder brauchten die Alpinisten die Hände beim Aufstieg. Dann endlich das Gipfelkreuz. Ein erhabenes Gefühl durchfloß die Pockinger. Man steht auf über 3000m und ist der Zivilisation mit ihren Problemen weit entfernt. Belohnt wurde die Gruppe mit wunderbarem Blick nach Westen und Norden zum Venediger. Im Süden wurden die Berge von Wolken verhüllt, so dass die Fernsicht in der Schoberg- und Lasörlinggruppe endete. Nach einer ausgiebigen Brotzeit und dem obligatorischen Eintrag ins Gipfelbuch machten sich die fünf auf zum Abstieg. Auf Blockgestein ging es vorbei am Garaneberkees und Seewandspitze zurück zur Eisseehütte. Ein grandioser Tag neigte sich seinem Ende zu.
Am letzten Tag absollvieten die Pockinger ein Teilstück des Venediger-Höhenweges, und zwar von der Eisseehütte zur Bonn-Matraier-Hütte. Der Höhenweg verläuft stets auf etwa 2600m und vermittelte nochmals tolle Eindrücke. Das Sonne-Wolken-Spiel war an diesem Tag fenomenal. Mal zeigten sich die 3000er in der Sonne und im nächsten Moment zogen wieder Nebelschwaden den Berghang hinauf und verwandelten die Landschaft in ein mystisches Fotomotiv. Kurz vor der Hütte führte der Abstieg durch das Große Niltal hinunter zur Schmiedler-Alm. Klar gab es noch eine letzte Einkehr vor der Heimreise.