Aus dem Riedingtal zur Franz-Fischerhütte und aufs Mosermandl.

Alpenverein Pocking verbringt aussichtsreiche Tage in den südlichen Radstädter Tauern.

Für die achtköpfige Gruppe vom Alpenverein Pocking ging es auf der Tauernautobahn bis Zederhaus im Lungau. Nach einem zweiten Frühstück beim Jägerwirt fuhr man auf einer schmalen Almstraße hinein ins Riedingtal, einem klassischen Almtal. Bei der Hoislalm stellte man die Autos ab und es begannen vier herrliche Wandertage.
Von hier aus ging es nun gleich steil ansteigend über Wiesenhänge und durch lichtem Bergwald hinauf zur Franz-Fischerhütte, die nach etwa zwei Stunden moderater Wanderung erreicht war. Die Franz-Fischerhütte liegt auf einer Anhöhe in 2.020m Höhe. Über ihr erheben sich die markanten Gipfel von Mosermandl und Faulkogel. Die Hütte ist die erste fleischlose Hütte Österreichs und wird nachhaltig und autark geführt. Sie ist geschmackvoll neu errichtet aus Holz und Glas und wird von den Hüttenwirten Evelyn und Tom mit Hingabe und Überzeugung geführt.
Am Nachmittag gab es dann einen Berg zum „Vorglühen“, den Stierkarkopf. 2.360m. Ein beliebter Aussichtsgipfel von dem man auch schon die Route des nächsten Tages auf das Mosermandl einsehen konnte. Neben der großartigen Aussicht waren die Pockinger total von der vielfältigen Blumenpracht beeindruckt. Gelber Enzian, Alpenrosen und Jagerblut, eine Primelart waren nur ein paar der botanischen Highlights. Am Abend konnten nun die DAVler die köstlichen veganen Gerichte von Hüttenwirtin Evelyn kosten. Liebevoll angerichtet war es eine völlig neue Erfahrung die durchaus gut bei den Pockingern angekommen ist.


Am nächsten Morgen strahlender Sonnenschein! Das Tagesziel das Mosermandl, mit 2.680m der zweithöchste der Radstädter Tauern. Bereits um halb acht standen alle parat zum Abmarsch. Man wählte den Südaufstieg der bei einem Abzweiger auf 2.050m in nördliche Richtung begann. Auf einem breiten Geröllfeld ging es hinauf zur steinschlaggefährdeten Rinne. In leichter, ungesicherter Kraxelei meisterten die Alpinisten dieses etwas heikle Stück. Am Ende der Passage war bereits das Gipfelkreuz zu sehen das bereits um 11:30 Uhr erreicht war. Bei einer längeren Gipfelrast erfreute sich die Gruppe an der tollen Weitsicht in die Hohen Tauern mit Ankogel und Hochalmspitze. Nun folgte ein spannender Abstieg über den ausgesetzten Nordwestgrat mit viel Sauerstoff unter den Füßen. Kurz hinter dem Gipfelkreuz führte eine schmalen Felsrinne mit Klammern und Stahlseilen bergab. Bei so manchem erzeugte der Blick in die Steilrinne ein mulmiges Gefühl im Magen, aber schon nach den ersten Höhenmetern war die Routine der Bergler zu spüren. Voll konzentriert und sicheren Trittes schafften alle dieses heikle Steilstück. Über Schotterhalden und Altschneefeldern folgten nun alle den Markierungen hinüber zur Windischscharte, 2.304m. Hier gönnte man sich nochmals eine längere Pause. Hier dominierte der Blich auf den 2.654m hohen Faulkogel. Der weitere Abstieg erfolgte nun nach Süden durch das Zaunerkar und wer glaubte das sei ein Sparziergang, der irrte sich gewaltig. Über loses Geröll zog sich der Steig steil in Serpentinen abwärts. Nach ein paar felsige Passagen und einem längeren Altschneefeld erreichten die DAVer endlich wieder grüne Grasmatten und flacheres Gelände. Leichtfüßig wanderte die Gruppe vorbei an Wollgrasflächen zurück zur Franz-Fischerhütte. Einige Teilnehmer gönnten sich noch ein Bad im nahegelegenen Zaunersee. Abends saßen alle im Schein der Feuerschale auf der Terrasse und ließen den Abend ausklingen.


Die Tourenplanung des dritten Tages bestand aus Weißgrubenkopf und Übergang zur Tappenkarseehütte. Abmarsch war um 8.00 Uhr. Mit schwerem Rucksack folgte man dem schmalen Steig zunächst bis zum kleinen Ilgsee auf 2.097m und weiter stetig bergauf zur Weißgrubenschate 2.255m. Hier deponierte man die Rucksäcke. Der Aufstieg zum Weißgrubenkopf 2.369m war auf dem Wegweiser mit 45 Minuten angeschrieben. Klar wollten sich die Pockinger Alpinisten den Aussichtsberg nicht entgehen lassen. Über steile Grasflanken und auf kurzen Kraxeleien war der Gipfel schnell erreicht. Von hier oben schweiften die Blicke hinaus bis zum Tennengebirge und hinunter zum Tappenkarsee und der nächsten Hütte. Wieder zurück am Sattel schnallten sich alle wieder die Rucksäcke auf den Rücken und alle folgten den Steig hinunter zur Tappenkarseehütte, dem nächsten Nachtquartier. Es war erst früher Nachmittag, das Wetter gut und in absehbarer Nähe die schön gelegene Tappenkarseealm. Ein kurzer Sparziergang dorthin war unterbrochen von einer Abkühlung im See.

Am Abend gab es einen Wetterumschwung mit Starkregen und Gewitter, das ging die ganze Nacht so! Und auch am nächsten Morgen war keine Wetterbesserung in Sicht. Bei Dauerregen und Donnergrollen startete die Gruppe zur letzten Etappe. Wo am Tag zuvor nur ein kleines Bächlein floss suchte man sich heute einen sicheren Übertritt zum Wanderweg hinauf zum Sattel namens Haselloch. Der Regen hatte etwas nachgelassen als die Gruppe den feuchten Abstieg zur Königalm absolvierte. Naturdusche pur und endlich eine trockene Stube zur letzten Einkehr – definitiv null vegan! Alle waren der selben Meinung SCHÖN WAR`S!