DAV-Pocking am Hochstaufen.
Der „Steinernen-Jager-Steig“ – eine durchaus anspruchsvolle Bergtour.
Eine Gruppe Pockinger Alpinisten fuhren am Samstag, 14. Juni nach Bad Reichenhall. Am Wanderparkplatz bei der Padinger-Alm trafen sich die Pockinger mit einer Gruppe Münchner Bergfreunde zur Tour auf den 1771m hohen Hochstaufen.
Die umliegenden Berge waren an diesem Tag von Hohen Wolkenfeldern verhüllt, so auch das Gipfelziel. Die gute Laune und die Lust am Bergwandern ließ sich die 16köpfige Gruppe dennoch nicht vermiesen.
Der Wegweiser führte die Wanderer zuerst auf breiter Forststraße leicht steigend Berg auf. Nach ca. 15 Minuten zweigte der Steig ab hinein in den Laubwald. In vielen Kehren schlängelte sich der Weg hinauf. Mal auf festgetretenem Waldboden, dann wieder Wurzelwerk oder mit Holzbohlen und Eisengitter befestigten Steig ging es den Waldhang hinauf. Buchenlaub bedeckte den Boden und ab und zu kam auch mal ein Sonnenstrahl durch die Wolkendecke. Nach weiteren 50 Minuten war der Einstieg zum „Steinernen-Jager“ erreicht. Nun wurde auch der Blick nach Norden frei. Das Alpenvorland war gut zu sehen, nur hochnebelartige Bewölkung trübte die Aussicht.
Jetzt wurde der Steig anspruchsvoller. Zuerst ging es einen mit Wurzelwerk und Felsen durchzogenen Hang steil hinauf. Bei einem Rastplatz hoch über Bad Reichenhall wurde die erste längere Pause eingelegt. Gut gestärkt ging es auf einer Eisenleiter einen Felsabbruch hinauf. Ab jetzt mussten die Alpinisten auf felsigen Gelände auch immer wieder die Hände zu Hilfe nehmen. Schnell trennte sich die „Spreu vom Weizen“ und es bildeten sich drei Gruppen. Die erste folgte leichtfüßig und trittsicher den Markierungen am Fels und hatte schnell einen guten Vorsprung. Die zweite Gruppe durchaus, trittsicher und schwindelfrei, ließ sich mehr Zeit und erfreute sich an Enzian und Alpenrose. Immer wieder zogen Nebelschwaden den Berghang hinauf und verlieh den schroffen Felsabbrüchen einen mystischen Anblick. Der abwechslungsreiche Steig führte die Alpinisten entlang der steilen Felswand und verlangte Konzentration und Ausdauer. Schrofige, felsige Passagen wechselten sich mit kurzen befestigten Wegstücken ab. Kurz vor dem Staufenhaus ging es nochmals zur Sache. Kieferlatschen vermittelten auf dem letzten steilen Felshang ein stückweit Sicherheit bis eine kurze Seilversicherung den Ausstieg des Steiges erleichterte. Geschafft! Am Staufenhaus, von dem man bei guter Sicht herrliche Panoramablicke hat, trafen sich alle Bergfreunde wieder. Gemeinsam stiegen die Alpinisten das letzte kurze Stück Steig hinauf zum Gipfelkreuz. Bei kaltem Wind und stetig aufsteigenden Nebelschwaden war die Gipfelpause nur kurz, dafür war der Aufenthalt in der warmen Stube des Staufenhauses um so länger. In geselligen Runde ließen sich die Alpinisten eine deftigen Hüttenbrotzeit schmecken.
Auch wenn es schwer viel die gemütliche Gaststube zu verlassen, aber irgendwann wurde es Zeit aufzubrechen. Der Abstieg erfolgte auf dem „Normalweg“ über Bartlmahd. In Gegensatz zum „Steinernen Jager“ war der Weg breit und bei weitem nicht so steil. Im oberen Bereich mußten die Wanderer auf teils schottrigem, teils felsigen Gelände in vielen Serpentinen den Berg hinunter. Die steile, von Felsabbrüchen zerklüftete Südseite der Hochstaufen war nicht zu unterschätzen. Bei der Querung eines großen Schotterfeldes hätte jeder Zeit ein Stück abbrechender Felsen einen Steinschlag auslösen können. Die Gefahrenstelle war aber schnell und sicher überwunden. Danach ging es nochmals einen mit Holzbohlen befestigten Hang hinunter. Die Alpinisten erreichten einen Sattel der üppig mit Gras und jungen Bäumen bewachsen war. Ab jetzt war der Steig auch nicht mehr so steil. Das letzte Stück Abstieg führte die Wanderer wieder hinein in den Buchenwald bis der Weg in die Forststraße mündete. Jetzt zeigte sich auch immer öfter der blaue Himmel und als die Gruppe den Parkplatz erreichte zeigte sich der Hochstaufen in seiner ganzen Breite, und für so manchen Teilnehmer war es kaum zu glauben dass man die steile, imposante Südwand relativ leicht besteigen kann.