Historische Wege zu den Kraftplätzen
Auf historischen Wegen zu Kraftplätzen in Bad Birnbach und Umgebung
Ausgangspunkt der Wanderung zu Kraftplätzen verschiedener Kulturen war die über Bad Birnbach thronende Pfarrkirche. Zunächst besichtigte man die im vergangenen Jahr renovierte spätgotischer Kirche. Das strahlende Weiß im Innenraum, die Stuckarbeiten mit den warmen Farbtönen der Altäre und Netzrippengewölbe vermitteln dem Besucher einen Ort der Besinnlichkeit. Nach Verlassen der Kirche wanderte die Gruppe am Friedhof vorbei auf einen Hügel mit einer Baumgruppe, die ein Kreuz umschließt. Seit jeher heißt dieser Platz „ Zur schönen Aussicht“. Eine unglaubliche Öffnung in alle Himmelsrichtungen erwartete die Wanderer. War der Hügel in keltischer Zeit ein Druidenhain – ein Kraftort? Leichtfüßig ging es weiter in den Wald und man folgte dem Wegweiser zur 300 Jahre alten Holzkapelle. Von diesem Ort der inneren Ruhe führt ein bequemer Weg talwärts zu einem idyllisch gelegenen Wald-Quellbrunnen, aus dem leider im Vergleich zu früher nur noch wenig Wasser sprudelt. Auf einem steil nach oben führenden Pfad erreicht man eine geschichtsträchtige Ringburg. Nach Auskunft der Historiker handelt es sich um eine Fliehburg, in der die Bevölkerung samt ihren Nutztieren im 10. Jahrhundert vor den angreifenden Ungarn Schutz gefunden hat. Andere Experten sehen in dieser Ringburg ursprünglich eine Anlage im keltischen Terrain. Auf Forstwegen wanderte die Gruppe durch das große Lugenzer Waldgebiet, vorbei an mächtigen Felsen aus Konglomeratgestein zum sehenswerten „Hohlen Stein“. Bei dieser geheimnisvollen, höhlenähnlichen Felsformation machten die Wanderer Pause und konnten in der absoluten Stille des Waldes neue Kraft tanken. Nach der Pause war das Ziel eine Kultquelle. Die vielen bunten Bänder, die um die Quelle herum an Bäumen und Sträuchern hängen, vermitteln Okkultismus der Jetztzeit. Nach kurzem Aufenthalt verließ die Gruppe den Kultplatz, der Wald veränderte sein Aussehen und auf angenehmen Waldsteigen wurde das Dorf Schwertling erreicht. Vom Dorf aus ging es durch bäuerliches Kulturland westwärts zur im Tattenbacher Holz liegenden Hubertuskapelle. Auf einem Höhenweg mit schönen Aussichten auf das umliegende Hügelland erreichten die DAVler das im Aunhamer Wald liegende Gräberfeld. Ehrfurchtsvoll, vom eigentlichen Weg abweichend, über kurze Zeit Raum und Zeit vergessend, so erlebte man die Pfade des gestern und heute. Wie im Nebel vergangener Jahrtausende wurde das Areal mit den 114 Hügelgräbern aus der Bronze- und Keltenzeit durchschritten. Die letzte Station galt dem Besuch der spätgotischen Johannes Kirche in Aunham. Nach fünfstündiger Wanderzeit spazierte die Gruppe zu einem Gasthaus um dort den Tag gemütlich ausklingen zu lassen.