Kultur- und Wildkräuterwanderung
Pockinger DAVler unterwegs in der Heimat
Schön ist es im sanften Hügelland des Klosterwinkels zu wandern, wenn die Landschaft ihre Wälder, Wiesen und Getreidefelder, Täler und Häuser im Wechsel des Lichtes und Wolken in hochsommerlicher Stimmung präsentiert. Die Wallfahrtskirche St. Wolfgang bei Weng war Ausgangspunkt dieser Kultur- und Kräuterwanderung. Zunächst besichtigte man die Kirche mit dem spätgotischen Innenraum mit noch originaler Bemalung an den charakteristischen Gewölberücken und das barocke Chorgewölbe. Auf dem Kirchenvorplatz wurden die Teilnehmer von einer Kräuterexpertin auf die Wildkräuter und ihre vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten in Küche und Hausapotheke eingestimmt. So konnte man erfahren, dass auch in den unscheinbarsten Pflanzen, die im Wald, am Feldrain oder auf einer Wiese wachsen – vom Laien oft als Unkraut bezeichnet – viele Wirkstoffe enthalten sind, die unsere Gesundheit positiv beeinflussen. Nach der theoretischen Einführung in die Kräuter-Philosophie gab es Wildkräuterbrotaufstrich, diverse eingelegte Kräuter und Beeren sowie Früchteliköre zum probieren. Die Teilnehmer ließen es sich schmecken und staunten, welcher köstliche Geschmacksreichtum sich dabei offenbarte. Umrahmt wurde diese kulinarische Pause mit herrlichen Weitblicken bis zum Bayerischen Wald und zum Sauwald in Österreich. Für die Fortsetzung der Wanderung bot sich als Wegweiser der spätgotische Turm mit der zierlichen barocken Zwiebelhaube der Wallfahrtskirche Grongörgen an. Die Wallfahrt nach Grongörgen hat eine lange Geschichte, sogar Herzog Georg von Niederbayern ließ es sich nicht nehmen, im Jahre 1472 diese Stätte zu besuchen. Eine Tafel an der östlichen Aussenwand der Kirche teilt dem Besucher mit, dass unter der Leitung eines Baumeisters aus Braunau die Kirche von 1460 bis 1472 errichtet wurde. Wenn man den Innenraum der Kirche betritt, ist man beeindruckt von den original spätgotischen Glasfenstern, die noch einen Eindruck von der ursprünglichen Stimmung dieses Gotteshauses vermitteln. Auch die Wand- und Gewölbemalereien in der Kirche sind ein anschauliches Beispiel einer praktizierten Malerei im ausgehenden 15.Jahrhundert. Nach der ausgiebigen Besichtigung der Wallfahrtskirche wanderte die DAV-Gruppe weiter, vorbei an üppig blühenden Blumenwiesen, die Lebensraum für Schmetterlinge und Insekten bieten, nach Schnellertsham zur Kaffeepause ins Kulturcafe Huberhof. Ein ehemaliger Vierseithof wurde hier geschmackvoll und mit viel Freude und Liebe zum Brauchtum restauriert und umgebaut. Im ruhigen Innenhof des Anwesens ließen es sich die Wanderer bei Kaffee und hausgemachten Kuchen gut gehen und genossen das Ambiente. Nach dieser wohltuenden Pause setzte sich die Gruppe wieder in Bewegung und erreichte ohne größere Anstrengung den Ausgangspunkt.