Mondscheintour auf den Lusen
Als vor 22 Jahren 5 Pockinger Bergfreunde auf Initiative und unter Führung ihres Vereinsmitglieds, Hans Hück, die erste Mondscheintour auf die Lungauer Kalkspitze unternahmen, wurden sie als mondsüchtig belächelt. Inzwischen hat sich dieser Ausflug zu etwas ungewöhnlicher Stunde im Programm des AV Pocking einen festen und beliebten Platz erobert. So machten sich beim letzten Vollmond wiederum 12 Schneeschuhgeher auf den Weg zum Lusengipfel.
Startpunkt war wie immer der Parkplatz unter dem Finsterauer Freilichtmuseum. Nach ca. 2 km relativ ebener Wegstrecke begann schließlich der anfänglich sanfte Anstieg entlang des Reschbaches, den man nach einer guten Stunde auf einer 2 Schuh breiten Schneebrücke überqueren mußte. Von hier aus ging es mit zunehmender Steilheit weiter bis zum sogenannten Marktflecken, einem Grenzpunkt zwischen Bayern und Tschechien und Rastplatz vor den letzten sehr steilen 100 Höhenmetern bis zum Gipfel. Nach 21/2 Stunden stand man schließlich noch vor dem Sonnenuntergang und bei guter Fernsicht mit zahlreichen Wanderern am Lusenkreuz.. Einen phantastischen Anblick und willkommenes Fotomotiv boten im späten Sonnenlicht die mit einem dicken vom Wind gepressten Schnee- und Eispanzer bedeckten Gipfelbäume. Nachdem man den Sonnenuntergang abgewartet und in allen Phasen fotografiert hatte, kehrte man, ganz schön vom frostigen Wind durchfroren, im Lusenhaus ein, das an diesem Tag zufällig geöffnet hatte. Nach Einbruch der Dunkelheit trat man wieder den Rückweg an.
Nochmals ein kurzes Innehalten am Gipfel im Scheine der Sterne, eine faszinierende Atmosphäre: Im Tal das matte Licht der umliegenden Ortschaften, vor Ort nur der eigene Atem vernehmbar, sonst totale Stille. Der Abstieg im späteren Mondlicht auf dem von den Stirnlampen hell erleuchteten Pfad ließ an Romantik ebenfalls nichts missen. Um 21:30 Ankunft am Parkplatz. Der „Bernriegel“ in Finsterau hatte noch geöffnet, ein willkommener Anlass für eine Einkehr als Abschluss eines gelungenen Ausflugs.