Naturerlebnis zwischen Donauleiten und Erlautal
DAV Ortsgruppe Pocking im südlichen Bayerwald unterwegs
Naturerlebnis zwischen Donauleiten und Erlautal
Die südlichen Ausläufer des Bayerischen Waldes bieten naturbegeisterten Wanderern besondere und immer wieder unerwartete Erlebnisse. Vor allem wird das Naturschutzgebiet Donauleiten mit seinen trockenen Steilhängen und den feuchten und schattigen Bachschluchten, wie dem Erlautal, sehr gern durchquert. In dieser beeindruckenden Natur- und Kulturlandschaft machten sich 14 Mitglieder der DAV Ortsgruppe Pocking auf den Weg zu einer kurzweiligen Erkundungstour. Vom Gasthaus Kernmühle ging es auf dem Donausteig zunächst zur König – Max – Höhe in Wingersdorf. Anlässlich des Besuchs König Maximilian II im Sommer 1852 in Kellberg, hatten Kellbergs Bürger ein paar Jahre später diese Gedenkstätte errichtet. Auf 530 Meter Meereshöhe genießt man einen herrlichen Rundblick in den Bayerischen Wald, Böhmer Wald und weit nach Österreich hinein. Nach der grandiosen Rundschau verließen die Pockinger den Erinnerungsort und marschierten auf schmalen Straßen durch die beschauliche Landschaft dem wildwüchsigen Erlautal entgegen. Ab der Holzschleife ging es an imposanten Felsformationen vorbei zu einer längst stillgelegten Bahnstrecke, die einst von Passau über Erlau nach Hauzenberg führte. Hier wurde früher auch der im Bayerischen Wald abgebaute Granit transportiert. Begleitet vom Rauschen der tief unten fließenden Erlau erreichte man den Schlossberg. Jahrhundertelang bewachte die Burg Erlstein der Passauer Fürstbischöfe den bedeutenden Handelsweg entlang der Erlau. Die Burg gibt es schon lange nicht mehr. Im engen Tal konnte die alte Eisenbahnbrücke aus Granit und auch der einzige Eisenbahntunnel Deutschlands, der keinen gemauerten Ein- und Ausgang hat, als technische Besonderheit bestaunt werden. Steil führt ein Steig über Stock und Stein hinab zur Mündung des Figerbachs in die Erlau. Diese feuchwarmen Bachtäler sind Heimat artenreicher Fauna und Flora. So wachsen hier die verschiedensten Farne und Moose und geben der Landschaft einen außergewöhnlichen Anblick. Die Schmetterlingsart „Russischer Bär“, Grasfrosch, Schlingnatter und auch die seltene Smaragdeidechse wurden gesichtet. In diesem noch intakten Ökosystem bot sich den Wanderern ein beschaulicher Platz für eine längere Pause mit Brotzeit. Nach der kraftschöpfenden Rast ging es weiter an der Erlau entlang zum Weiler Schmölz, wo früher Eisenerz aus Kellberg geschmolzen wurde. Schmölz war auch einige Jahrzehnte Umschlagplatz des in Kropfmühl gewonnenen Graphits. Auf der ehemaligen privaten Schmalspur-Bahntrasse zog es die Gruppe noch ein Stück in das hauptsächlich mit mächtigen Erlen, Eschen und Weiden bewachsene Aubachtal hinein. Man nahm Abschied von den romantischen Bachtälern und wanderte auf vorzüglichen Feld- und Waldwegen nach Kellberg in ein Café. Der Rückweg führte noch einmal über den grandiosen Donausteig und machte diese Wanderung zu einem unvergessenen Naturerlebnis.