Pockinger Alpenverein unterwegs im Salzburger Tennengau.
Gemütliche Almwanderung auf den Trattberg.
Am vergangenen Sonntag, den 1. Juni, macht eine größere Gruppe Wanderer einen Busausflug nach St. Kolomann im Salzburger Tennengau. Das Almengebiet rund um den Trattberg ist umrahmt von sanft ansteigenden Bergen. Die üppige, farbenprächtige Vegetation der Wiesen begeistern jeden Besucher .Der Parkplatz am Seewaldsee war Ausgangspunkt verschiedener Wanderungen.
Es bildeten sich drei Gruppen.
Die eine machte einen Spaziergang rund um den Seewaldsee an dessen Ufer Teppiche aus Sumpfdotterblumen blühten. Das Landschaftsschutzgebiet ist ein Idyll im Tennengau und lädt im Sommer ein zum Baden.
Die zweite Gruppe wanderte auf dem Steig 843 geradewegs auf die Gitschenwand zu. Diese Steilwand ist bekannt unter Klettererkreisen und bietet Routen in verschiedenen Schwierigkeitsgraten. Am Fuße der Wand entlang endete der Pfad an einem Almsträßchen bei der Vordertrattbergalm. Die DAV-ler spazierten auf dem Mauthsträßchen hinüber bis zum „feuchten Keller“ und der Christlalm.
Der dritten Gruppe stand eine anspruchsvollere Wanderung bevor. Sie marschierten hinüber bis zur Aueralm. Danach ging es über Almwiesen Berg auf. Überall blühte das Knabenkraut, eine wilde, geschützte Orchideenart. Storchenschnabel, Gamswurz und Leinkraut gaben dem satten Grün herrliche Farbtupfer. Die Wanderer erreichten den Waldgürtel, wieder wurde der Steig steiler. Wie im Urwald zeigte sich die Natur. Vom Moos überwuchertes Altholz, Felsen die von Flechten und Wurzeln bewachsen waren und Farnkraut, das langsam aus dem Winterschlaf erwachte dominierten das Landschaftsbild. Der Schweiß treibende Anstieg endete auf einer Lichtung. Dicke Wolken versperrten den Alpinisten den Blick in die Tauern und in das Tennengebirge. Ein paar Regentropfen verirrten sich aus der Wolkendecke, was aber weiter nicht schlimm war. Nun folgte eine Hangquerung auf dem schmalen Schöberlsteig. Hier war etwas Vorsicht geboten, denn ein kurzes Stück war feucht, felsich und steil abschüssig. Alle meisterten die Gefahrenstelle souverän und sicher. Jetzt wurde das Gelände etwas flacher. An dem mit Felsen durchsetzten Berghang blühten in leuchtenden Farben Enzian und Schlüsselblume in kräftigem Blau und zartem Gelb. Von weiten sah man schon das Almgebiet vom Hintertrattberg. Almhütten eingezäunt in akribisch aufgeschichteten Trockenmauern lagen in der Senke von sanft abfallenden Bergwiesen. Bei der Christlalm trafen sich dann alle Teilnehmer wieder zur Mittagspause.
Gut gestärkt machen sich die DAVler wieder auf den Weg. Beide Gruppen starteten zum Gipfel des 1757m hohen Trattberg. Gut 300 Höhenmeter mussten überwunden werden. Kurz hinter der Christlalm zweigte der Weg ab. Zuerst auf breitem Karrenweg, dann über eine nasse Wiesenfläche und schließlich ein Steig der hinein in einen Lärchenwald führte. Der Pfad schlängelte sich hinauf bis zu einem Sattel. Zwischen den Baumwipfeln zeigte sich der markante Gipfelaufbau des Schmittensteins. Nun verließen die Wanderer den Wandgürtel und kamen zu einem fast ebenen, langgezogenen Wiesenhang. Dieser endete an einem Latschenhang. Hier waren noch einige Schneefelder zu überschreiten bis schließlich das Gipfelkreuz in den Himmel ragte. Es war geschafft. Über der Osterhorngruppe bildeten sich mächtige Quellwolken die den Blick auf Dachstein und Gosaukamm versperrten. Die Tauern und das Tennengebirge waren verhüllt von bedrohlichen Gewitterwolken. Nebelschwaden zogen vom Tal herauf und ein grandioses Schauspiel aus Wolken, Sonne und Licht zeigte sich den Alpinisten. Ein Eintrag ins Gipfelbuch und ein Gruppenfoto durften natürlich nicht fehlen. Es wehte ein frischer Wind, so machten sich alle schnell an den Abstieg, der geradewegs den Hang hinunter zur Enzianhütte führte.
Hier trafen sich alle Pockinger Wanderer wieder und verweilten noch in geselliger Runde bis sie schließlich der Bus wieder zurück nach Hause brachte.