Schmale Steige und liebliche Almwiesen, der richtige Mix für eine abwechslungsreiche Tour.
Alpenverein Pocking erwandert Wetterkreuz, Sonnwendköpfl und Taubensee.
Das Almgebiet über Reit im Winkel im Bereich der Rauen Nadel war Ziel der 16köpfigen Wandergruppe aus dem Rottal. Vom kleinen Wanderparkplatz Birnbach starteten die Alpinisten zu ihrer Tour. Beim Begriff Almgebiet denkt man an sanfte Almwiesen und leichte Wanderwege, aber so leicht machte es die Tourenbegleiterin Anita Kälker ihren Mitwanderern nicht. Ein schmaler Steig führte die Gruppe in Richtung Osten. Moderat ansteigend ging es hinein in den Bergwald. Der Pfad, noch nass vom Regen der vergangenen Nacht, querte einen steilen Hang. Beim nächsten Wegweiser konnte die Gruppe einen kurzen Blick ins Tal erhaschen. Nun querte man den Steilhang in westliche Richtung und gelang über Stufen zum schrofigen Aussichtspunkt am Wetterkreuz, 1060m. Eigentlich hätte man von hier einen herrlichen Blick hinunter ins Kössener Becken und auf das Felsmassiv des Kaisergebirges. Aber leider war das Panorama von dicken Wolken verdeckt. Nur ab und zu spitzten ein paar Gipfel durch die Nebeldecke. Nach einer kurzen Rast ging es weiter auf schmalen, erdigen Steigen. Die Pockinger tauchten ein in einen dichten urwüchsigen Wald. Man querte zwei Wasserläufe und kam schließlich zur Hutzenalm. Ein kurzes Stück ging es nun auf einen breiten Wanderweg weiter, aber nur kurz. Wieder zweigten die Wanderer in einen schmalen, steilen Steig ab. Nasse Wurzeln und rutschige Felsen mahnten zur Vorsicht. Dann das letzte Steilstück und der anspruchsvolle Teil der Tour war geschafft. Nun blickte auch schon ab und zu der blaue Himmel durch die Wolkendecke. Die Wiesen der Stoibenmoosalm schmiegten sich lieblich in die Landschaft. Erst tags zuvor wurden die Kühe zu der Alm aufgetrieben und grasten genüsslich die frischen Almkräuter. Die Almhütte mit ihren einladenden Bänken kam gerade recht. Gerne ließen sich die Wanderer von der Sennerin bewirten. Gut gestärkt ging es nur noch sanft ansteigend weiter. Die blühende Flora der Almlandschaft mit blauem Frühlingsenzian, Teppichen aus lila Kugelblumen und dazwischen gelbe Blühten vom Hufeisenklee und Butterblumen begleiteten die DAVler bis zum Sonnwendköpfl, 1279m. Hier zeigte sich dann auch mal kurz der Wilde Kaiser und das Unterberghorn.
Das nächste Ziel der Gruppe war der malerisch gelegene Taubensee. Im kleinen See, der auch das Auge des Chiemgaus genannt wird, leben unter anderem Forellen, Aale und Hechte. Mit etwas Glück kann man im glasklaren Wasser einen Steinkrebs entdecken. Unweit vom See steht die vielbesuchte Taubenseehütte, mit ihrer herrlichen Aussicht hinunter nach Kössen und in den Kaiserwinkel. Klar wurde da nochmals eingekehrt. Aber schon bald hörte man ferner Donner und dunkle Wolken drohten mit Regen. Schnell machte man sich auf den Rückweg, aber diesmal über Almwege, denn das war die kürzeste Strecke hinunter zum Parkplatz. Gerade noch rechtzeitig waren die Autos erreicht und schon fing es heftig an zu regnen.
Diese abwechslungsreiche Tour bleibt mit Sicherheit noch lange im Gedächtnis der Teilnehmer.