Sechzehn sonnenhungrige Pockinger eröffnen die Wandersaison 2023
Alpenverein Pocking erkundet den Vorderen Bayerischen Wald
Bei den Wetterkapriolen der vergangene Wochen verfolgte man die Vorhersagen der Wetterapps mit Argusaugen. Und dann, das Wetter an diesem Tag war perfekt. Die Pockinger hatten genau das richtige Zeitfenster erwischt. Heute stand nicht die sportliche Herausforderung auf dem Programm, sondern eine gemütliche Wanderung im Deggendorfer Vorwald.
Vom Parkplatz am Ruselabsatz startete die 16köpfige Gruppe. Der Wanderweg zog sich durch den Wald sanft ansteigend bergauf in Richtung Norden. Moosbedeckter Waldboden, zartgrüne Heidelbeersträucher und Laubbäume deren Blätter kurz vor dem Austreiben standen begleiteten die Wanderer. Man merkte schon, hier ist die Vegetation noch in den Startlöchern. Nach etwa drei Kilometer erreichten die DAVler den Rastplatz bei der „Hölzernen Hand“. Eine kurze Rast mit Sonne genießen, das war jetzt genau das Richtige.
Danach wählte man den linken Weg mit dem grünen Wanderschild „Zum Breitenau Riegel“. Der Wanderweg führte durch den Griesinger Wald vorbei an einer Bergwachthütte, und schon bald erblickte man die Felsformationen des Breitenauer Riegels. Jetzt nur noch eine kleine Kraxelei hinauf zum 1114m hohen Aussichtspunkt. Der mit einem Kreuz geschmückte Gipfelfelsen bescherte den Wanderern eine Fernsicht bis zu den schneebedeckten Berge der Alpen. Klar, so schnell wollte keiner diesen herrlichen Flecken Erde verlassen, aber es war erst das erste Highlight dieses Tages.
Nun führte die Wanderung weiter nach Norden über die Oberbreitenau zum Landshuter Haus. Die Oberbreitenau war einst die höchstgelegenste Siedlung im vorderen Bayerischen Wald. 350 Jahre lang existierte das Bergbauerndorf. 1957 verließen die letzten Einwohner die Siedlung. Heute sind nur noch Reste der damaligen Häuser übrig. Erhalten blieb nur der ehemalige Greilhof, dem heutigen Berggasthof Landshuter Haus. Im Kern der Heide- und Moorlandschaft der Oberbreitenau liegt eine Hochmoorfläche, diese gilt seit 1982 als Naturdenkmal. Auf den sumpfigen Flächen blühten bereits die ersten Sumpfdotterblumen. Mit ihren leuchtend-gelben Blühten waren sie ein herrlicher Blickfang.
Für eine Einkehr war es allerdings noch zu früh, und man wollte ja noch zum Aussichtsturm auf dem 1100m hohen Geißkopf. Wieder zog sich der Weg durch den Wald, und schon bald war das nächste Ziel erreicht. Die Sicht vom Turm aus war phantastisch! Bodenmais lag den Pockingern förmlich zu Füßen, dahinter erhoben sich die sanften Hügeln des Bayerischen Vorwaldes. Der Große Arber mit seiner Radarstation, Kleiner und Großer Rachel und schließlich noch der Lusen dominierten den Höhenzug des bayerischen Mittelgebirges.
Nach einer längeren Pause mit der Brotzeit aus dem Rucksack wanderte die Gruppe zurück zum Landshuter Haus. Hier auf der Sonnenterrasse ließ man sich gerne nieder. Wieder galt es Sonne genießen so lange es geht, denn schon für die nächsten Tage war wieder Regen und Kälte angesagt.
Nur schweren Herzens traten die Pockinger DAVler den Rückweg an. Noch ein letzter Blick über das Hochmoor hinüber zum Brotjacklriegl. Auch ein Gruppenfoto für die Homepage durfte nicht fehlen.
Der Weg zweigte kurz hinter dem Gasthof nach links ab. Es ging vorbei an Moorbirken und größeren Tümpeln, in denen sich die Bäume spiegelten. Von den Waldhängen flossen unzählige Rinnsale ins Hochmoor. Die sumpfigen Wegabschnitte waren manchmal schon eine Herausforderung um trockenen Fußes weiter zu kommen. Erst als man auf einen Forstweg abzweigte wurde das Gelände wieder trockener. Flotten Schrittes wanderte man nun zurück zum Parkplatz.
Alle waren sich einig, es war ein rundum gelungener Start in die kommende Wandersaison.