Start in die Wintersaison auf der Postalm
22köpfige Gruppe verbringt ein Wochenende auf der Postalm im Salzburger Land
Am Samstag den 17. Januar fuhr eine Gruppe Pockinger Alpinisten nach Strobel am Wolfgangsee und weiter die Mautstraße hinauf zur größten Almhochfläche Österrechs, der Postalm auf ca. 1200 Meter Höhe. Bei der Anreise regnete es bereits, erst als der Bus das Almgelände erreichte ging der Regen in Schnee über. Im Almgasthaus Alpenrose wurde dann Quartier bezogen. Nach einer kurzen Besprechung machten sich die Pockinger bereits auf zur ersten Schneeschuhtour. Der Himmel war grau und der Schneefall wurde immer heftiger. Nichts desto Trotz startete die Gruppe gut gelaunt ihre Eingehtour. Bei der sogenannten Wiesleralm-Runde wanderten die DAV-ler vom Parkplatz 3 nach Norden vorbei an der Wieslerhütte und der Schafbergblickhütte dann in einem weiten Bogen wieder nach Süden bis zur Huberhütte wo man in der warmen Gaststube pausierte. Aufgewärmt und gut gestärkt ging es dann wieder zurück zum Ausgangspunkt. Abends ließ man den Tag in geselliger Runde ausklingen.
In der Nacht endete der Schneefall und am nächsten Morgen riss bereits die Wolkendecke immer mehr auf. Die frische Schneedecke verzauberte das Almgebiet in ein herrliches Wintermärchen. Während die erste Gruppe etwas früher aufbrach um den Pitscherberg zu erwandern fuhren die restlichen 14 Teilnehmer zum Parkplatz drei um von hier ihre Tour zu beginnen. Nach dem Anlegen der Schneeschuhe wanderte man erst ein kurzes Stück der Langlaufloipe entlang um dann inunberührten Schnee, der bereits in der Morgensonne glitzerte Richtung Postalmkapelle zu marschieren. Idyllisch stand sie leicht erhöht in der weißen Schneepracht und im Hintergrund zeigte sich der Rinnkogel und andere Massive. Nun ging es abwärts vorbei an der Postalmhütte (1284 m). Ohne Spur und Markierung suchte sich die Gruppe ihren Weg immer abwärts über leicht hügeliges Gelände zu einem kleinen Steg der über einen Bach führt. Anfänger konnten hier das erste Mal mit Schneeschuhen durch unberührten Schnee wandern und erhielten das Gefühl des sicheren Gehens. Auf der anderen Seite des Baches kam die nächste Herausforderung. Ein kurzer, steiler, mit Strauchwerk bewachsener Hang musste erstiegen werden. Nach Überwindung dieses Teilstückes ging es dann bequem auf einer Forststraße immer leicht ansteigend zur 1.330 m hoch gelegenen Thoralm. Hier hatte man einen wunderbaren Ausblick auf die umliegenden Berge und man konnte das Machtspiel zwischen Nebelschwaden und der Sonne bewundern. Nun begann der Aufstieg zur 1.530 m hohen Thorhöhe. Nach reichlichen Pausen und unzähligen Fotos ist dann das Gipfelkreuz erreicht. Blauer Himmel, ein grandioser Rundumblick in die Bergwelt und das Gelände der Postalm, der durch die durchziehenden Nebelschwaden verschönt wurde, ließ den Gipfelaufenthalt zum Erlebnis werden. Beim Weiterweg quert man den Südhang flach abwärts zum 1490 m hohen Windkogel. Hier hatte man, wenn sich der Nebel im Tal lichtete zeitweise Blick auf den Wolfgang- und Mondsee sowie zum Schafberg. Nach kurzem Aufenthalt ging es über den völlig freien Südhang Richtung Wieslerhütte um den Tag bei herrlichen Sonnenschein ausklingen zu lassen. Die restlichen 30 Minuten zum Parkplatz wo man sich mit der anderen Gruppe traf wurden auf den Winterwanderweg zurückgelegt.
Die zweite Gruppe machte eine anspruchsvollere Tour auf den 1720m hohen Pitscherberg. Bei dieser 12km langen Tour mussten 500 Höhenmeter überwunden werden. Gleich hinter dem Gasthaus gaben Wegweiser die Richtung vor. Zuerst musste die Skipiste gequert werden und danach ging es ein Stück parallel der Langlaufloipe entlang hinein in den Wald. Bei der nächsten Weggabelung hielt man sich nach dem Wegweiser in Richtung Labenbergalm. Gemächlich ging es bergauf. Jetzt war Orientierungssinn angebracht, denn die Wegmarkierungen waren verschneit, doch schon bei der nächsten Lichtung waren die Hütten der Labenbergalm zu sehen. Die Sonne gewann immer mehr die Oberhand, blauer Himmel, weiße Hänge und der Raureif an den Bäumen waren eine Augenweide, nur die Gipfel von Rinnkogel, Braunedelkogel und Pitschenberg wurden immer wieder in Wolken gehüllt. An einer der Hütten wurde dann schließlich die erste Pause eingelegt, denn es lag noch ein weiter Weg vor den acht Wanderern. Über freies Gelände führte nun der Weg bis zu einem Wegweiser der schon von weitem zu sehen war. Ab jetzt gaben Aufstiegsspuren von Skitourengehern die Route vor. Nun wurde auch die Sicht auf die Pitscherbergalm und auf das Gipfelziel frei. Es ging hinein in lichten Lärchenwald. Das Spiel aus Licht und Schatten, die unzähligen Eiskristalle an den Bäumen und das Glitzern der unberührten Schneedecke verzauberten die Landschaft in ein einziges Postkartenmotiv. Nach etwa 2 ½ Stunden erreichte die Gruppe den Gipfelhang. Nochmals eine Kurze Teepause und dann ging es auch schon den schweißtreibenden, steilen Hang hinauf. In gleichmäßigen Schritten, zuerst etwas rechts haltend und dann den Ostrücken hinauf bis zum Ziel. Und schon nach einer weiteren knappen halben Stunden standen alle 8 Gruppenmitglieder am Gipfelkreuz. Nun zeigte sich auch das Tennengebirge und weiter im Vordergrund der Hohe Zinken und das Osterhorn. Nach Osten verdeckten dicke Wolken den Blick auf den Dachstein, aber der Gosaukamm mit der Bischofsmütze war immer wieder zu sehen. Und dann öffnete sich auch der Blick hinunter auf den Wolfgangsee. Weit unten waren die Hütten der Postalm zu sehen und so mancher der Teilnehmer war erstaunt welch große Herausforderung er doch geschafft hat. Beim Abstieg zurück zur Pitscherbergalm „gleiteten“ die DAVler den frisch verschneiten freien Gipfelhang hinunter. Danach stapfte man wieder gemächlich durch den Lärchenwald bis zu den freien Almflächen. Nun war nochmals Orientierungssinn gefragt. Nun mussten sich die Wanderer nach Norden halten um den Weg zur Huberhütte zu finden. Dann wieder ein Wegweiser und die richtige Spur war gefunden. Nun hatten sich alle eine däftige Brotzeit und einen Glühmost in der gemütlichen Stube der Huberhütte redlich verdient. Das letzte Stück hinüber zum Parkplatz wo die andere Gruppe schon wartete war schnell geschafft. Im Bus machten sich alle wieder auf die Heimreise. Ein herrliches Winterwochenende ging zu Ende.