Steil und abwechslungsreich, vom Offensee auf den Rinnerkogel

DAV-Ortsgruppe Pocking unternimmt Bergtour im Toten Gebirge.

Im Westen des Toten Gebirges erhebt sich der 2.012m hohe Rinnerkogel, auch Augstkogel genannt. Der Aufstieg vom Offensee ist lang und abwechslungsreich und verlangt von den Berglern gute Kondition und Trittsicherheit.
Vom Alpenverein Pocking machten zwölf bergbegeisterte Mitglieder diese anspruchsvolle Bergtour. Ausgangspunkt war der letzte Parkplatz am malerisch gelegenen Offensee.
Das erste Stück des Weges ging es knapp einen Kilometer am Ostufer des Sees entlang, dieser mündete anschließend in flaches Auwaldgelände. Nach einer Stahlbrücke ging es direkt auf die Nordabbrüche des Toten Gebirges zu. Hohe Tritte, Treppen und Stufen zogen sich gnadenlos durch das steile Gelände. Auch wenn sich an diesem Tag die Sonne nicht zeigte war es doch ein schweißtreibender Aufstieg durch einen urwaldähnlichen Mischwald. Schon bald öffnete sich der Blick hinunter zun Offensee mit seinem angrenzenden Feuchtgebiet.
Der Steigung nahm kein Ende, da kam eine Sitzgruppe aus zwei Bänken gerade recht für eine kurze Pause. Danach schlängelte sich der Weg wieder erbarmungslos in Serpentinen bergauf. Eine gut gesicherte Eisentreppe zog sich am Fuße einer Felswand empor. Nach den 69 Stufen bewegte sich die Gruppe über Felstritten auf die Wasserfallwand zu. Tosend stürzte hier der Rinnerbach über eine Felskante.
Endlich flachte das Gelände etwas ab. Mäßig ansteigend zog sich nun der Pfad durch die üppige Vegetation des Rinnerbodens. Am Rinnerbründl, auf etwa 1.200m Höhe, wurde nochmals pausiert. Das kalte Nass der Quelle war eine Wohltat. Schon kurze Zeit später gelangten die DAVler zu einem mit Latschen durchzogenen Schotterhang, dem sogenannten Rinnerschütt. Hier schlängelte sich wieder der Steig über etliche Serpentinen empor. Diese Etappe endete an einer „Bushaltestelle“ mit der Aufschrift: „Rinnerhütte 5 Minuten“. Nun Wanderten die Bergler ohne nennenwerte Steigung bis zu Hütte auf der 1.473m hohen Rinneralm. Natürlich machte man hier nochmals Pause, denn drei Stunden Aufstieg und 825 Höhenmeter waren bereits in den Beinen der Wanderer und für den Gipfelanstieg musste man nochmals mit zweieinhalb Stunden und 540 Höhenmeter im Aufstieg rechnen.
Nach der Hütte querte man das Almgelände und folgte dem Bachlauf, der zum Wildensee führte. Nach etwa 10 Minuten zweigte der Weg 231 nach rechts ab. Latschenbewuchs und Grasmatten denominierten nun die Landschaft. Eigentlich hätte man hier einen imposanten Blick auf die steil abfallenden Ostwände des Rinnerkogels, der war allerdings von einem Vorhang aus Nebelschwaden verhüllt. Auf steinigem Pfad, im leichten Auf und Ab wanderten die Pockinger um den Berg herum auf die Südwestseite und gewannen so nur langsam an Höhe. Die Grasmatten wurden nach und nach vom Schrofengelände abgelöst. Eine bizarre Felslandschaft präsentierte sich nun den Berglern. Almrausch, gelbes Bergveilchen und das Alpenleimkraut besiedeln hier die kleinsten Felsritzen. Es folgten kurze Kraxeleien, ein schmaler Felsdurchschlupf und vereinzelte Felsplatten. Beim nächsten Wegweiser dann der letzte Anstieg über einen freien Grashang, und dann endlich taucht das Gipfelkreuz im Nebel auf.
Oben angekommen waren 1.400 Höhenmeter (mit Gegenanstieg) geschafft. Leider versteckte sich die Sonne und der Gipfel war eingehüllt von einer Wolke. Nichts desto trotz waren alle froh und stolz auf den 2.012m hohen Rinnerkogel zu stehen. Klar wurde hier oben ausgiebig Brotzeit gemacht und die Energiereserven wieder aufgefüllt.
Der Abstieg führte wieder durch die Karstlandschaft hinunter zur Rinnerhütte, und nach dem verdienten Einkehrschwung auf bekanntem Weg zurück zum Ausgangspunkt.