Tourenbericht – NAZOGL + ANGERKOGEL
Der Hochangerstock, oberhalb Liezen in der Steiermark, war Ziel von acht aktiven Bergtourengeherinnen/geher, der Ortsgruppe Pocking im Deutschen Alpenverein. Ausgangspunkt war die Hintereggeralm am Fuße des Nazogl (2.057 m). Steil über Felsbänder, aber landschaftlich interessant führt ein Steig auf diesen Eckpfeiler der Warscheneckgruppe. Um die Steilstufen zu überwinden, mussten auch öfters die Hände zum Einsatz kommen. Schweißgebadet, erreichten die DAV’ler das Gipfelkreuz. Es zogen leider Nebelschwaden vom Tal herauf, dadurch konnte das Gipfelpanorama nicht ohne Einschränkungen genossen werden. Der Aussichtsbalkon hoch über dem Ennstal zeigt nach Norden das Warscheneck, den Schrocken und Hochmölbing. Nach Westen den Hochtausing, Grimming und natürlich den Dachstein, der leider wolkenverhangen war. Richtung Osten zeigen sich vom Lahnerkogel über Bosruck, Großer Pyhrgas zum Großen Buchstein, Hochtorgruppe und Admonter Reichensteingruppe viele bekannte Berge, die Lust auf eine Besteigung wecken.
Nach der verdienten Gipfelrast und dem Eintrag ins Gipfelbuch, strebten die Bergler dem Angerkogel (2.114 m) entgegen. Dieser Gipfel war rasch und ohne größere Anstrengungen erreicht. Fasziniert hat der typische Charakter des Toten Gebirges. Über dem Warscheneck zog eine schwarze Regenwand auf. Es begann zu tröpfeln und man überlegte, soll man sich den Regenschutz aus dem Rucksack holen oder nicht. Pessimisten taten es. Die Optimisten ließen es sein und hatten Recht, denn ein Wind vertrieb die Wolke und die Sonne übernahm wieder das Regiment für den restlichen Tag.
Der Abstieg erfolgte über die verfallene Angereralm und die Aiplhütte durch eine wildromantische urige Landschaft, die gar nicht beschrieben werden kann. Es muss einfach selbst erlebt werden. Der Weg führt auch über stark zerklüftetes Kalkgestein, das sehr stark an einen Gletscher erinnert. Vor dem steilen Schlussabstieg steht eine aussichtsreich gelegene Sitzbank. Hier gönnte sich die Gruppe nochmals eine längere Trinkpause. Kurz vor dem Parkplatz wurden in der „Jausenstation-Kinkhütte“ mit Getränken, Brotzeit, Kaffee und leckeren Kuchen, die Kraftreserven wieder aufgefüllt. Eine erlebnisreiche Tour war zu Ende. Erfreulich war, ein Teilnehmer hat seine „Bergprüfung“ bestanden; denn es war für ihn die erste richtige Bergtour. Das Wichtigste ist, es hat ihm, wie allen Anderen auch, Spaß gemacht.