Über den Nordwandsteig auf den 1.596m hohen Spitzstein.
Alpenverein Pocking endlich wieder gemeinsam unterwegs.
Die Sehnsucht nach den Bergen und der Gemeinschaft des Vereins war groß. Gleich b ei der ersten „Nach-Corona-Tour“ ging es mit 19 Personen ins Chiemgau auf Wanderschaft. Ziel war der 1.596m hohe Spitzstein.
Vom Parkplatz nahe Innerwald machte sich der Tross auf den Weg. Zunächst führte ein breiter Karrenweg in nördliche Richtung. Am Kohlstätter Bach schwenkte die Route nach Westen. Nach einer knappen Stunde erreichte die Gruppe den Übertritt über den Bach. Bis vor ein paar Jahren stand hier noch eine Brücke, diese wurde aber von einer Lawine weggerissen. Seither geht es von Felsbrocken zu Felsbrocken um trockenen Fußes ans andere Ufer zu kommen. Weiter schlängelte sich der Weg durch den Wald bergauf. Ein schmaler Steig zweigte nach rechts ab und leitete die Gruppe vorbei an einer Jagdhütte. Nun lichtete sich der Wald immer mehr und die sattgrünen Wiesen der Feichtenalm kamen immer näher. Der sanfte Bergrücken wäre der ideale Rastplatz gewesen, wenn denn nicht der Draht zum Petrus überlastet gewesen wäre. Eigentlich hatten alle sich auf Kaiserwetter eingestellt, stattdessen verdeckte eine graue Wolkendecke die Sonne, und dazu noch ein kalter Wind. Gott sei Dank hatten alle eine wärmende Jacke dabei. Da war die Pause leider nur von kurzer Dauer.
Nun folgte der schönste Teil der Tour. Auf dem schrofigen Gelände führte ein schmaler , wurzeliger Pfad über den Höhenrücken des Brandlberges. Im ständigen Auf und Ab ging es vorbei an steilen Felsabbrüchen. Latschenkiefern krallten sich fest an den rauen Felsgebilden und eine Vielzahl von Alpenblumen schmückten den „Steingarten“. Jetzt ging es ca. 80 Höhenmeter bergab auf einen grasigen Sattel und kurz danach ein Hinweisschild „Trittsicherheit und Schwindelfreiheit zwingen erforderlich“. Mit dem Blick auf die schroffen Nordabbrüche des Spitzsteins ging es durch eine Latschengasse wieder bergan. Dann endlich der Einstieg zum Nordwandsteig. Durch diesen steilen, feuchten Wegabschnitt erleichterten Tritthilfen und Seilversicherungen den Aufstieg. Nach und nach durchstiegen die 19 Bergler diesen pfiffigen und für manchen viel zu kurzen „Klettersteig“. Beim Ausstieg erblickte man schon das nahe Gipfelkreuz und die kleine Spitzsteinkapelle.
Jetzt hatte auch Petrus ein Einsehen und die Wolkendecke riss immer mehr auf. Der Lohn der Mühen, eine Gipfelrast mir Panoramablick.Zu Füßen des Spitzsteins breitete sich das Inntal aus. Darüber thronte das Kaisergebirge. Im Westen dominierte der Wendelstein und die Hochries und im Osten der Geigelstein.
Beim Abstieg ging es durch felsdurchsetztes Gelände steil südwärts bergab. Von weitem blickte man schon auf die einladende Terrasse der Altkaser Alm. Hier gab es dann die wohlverdienten Einkehr. Beim weiteren Abstieg wanderte man über Almgelände vorbei an der Aueralm und anschließend durch den Bergwald zügig hinunter bis zum Parkplatz.
Der Anfang ist wieder gemacht und alle freuen sich auf weitere gemeinsame Touren mit dem Alpenverein.