Über die Strohnschneid auf den 1.674m hohen Hochfellln
Alpenverein Pocking unterwegs auf schmalen Pfaden und unmarkierten Steigen
Der Hochfelln in den Chiemgauer Alpen ist ein wunderbarer Aussichtsberg und war Ziel der elf bergbegeisterten Teilnehmer des Alpenvereins Pocking. Ein Berg auf den eine Seilbahn geht ist nicht unbedingt beliebt bei Bergwanderern, aber es führen unmarkierte Steige und wenig begangene Wege zum Gipfel. Genau diese Mischung machte den Reiz der Bergtour aus.
Ausgangspunkt der Wanderung war der Parkplatz nahe der Glockenschmiede bei Ruhpolding. Zunächst ging es auf einer Forststraße am Thoraubach entlang. Schon bald zweigte ein unmarkierter Steig ab, der schließlich wieder den Forstweg erreichte. Nun folgte man der Beschilderung zur Farnbödenalm. Nach einem kurzen Stück Almstraße wanderten die DAVler über Almwiesen zu den Hütten. Diese waren zwar noch nicht bewirtschaftet, boten aber einen schönen Rastplatz. Nun zeigte sich auch schon das Gipfelziel, aber der Weg dorthin war noch lange.
Hinter den Hütten zweigte der Steig ab zum Hochfellnweg. Bei der nächsten Weggabelung folgten die DAVler nun einen unmarkierten Steig hinauf zur Strohnschneid. Die Strohnschneid ist ein Grat der sich von Osten hinauf zum Gipfelaufbau des Hochfelln zieht. Jetzt wurde der Blick frei ins Alpenvorland. Zwischen Latschen und Krummholz ging es am Grat entlang. Der erdige, mit Wurzeln durchsetzte Steig zog sich in angenehmer Steigung hinauf zum Kreuz der Schneid auf 1.462m. Klar machte man hier eine kurze Getränkepause. Weiter ging es entlang der Schneid. Auf der einen Seite der Blick nach Süden zu den schneebedeckten Bergen und auf der anderen Seite der Blick nach Norden ins Alpenvorland mit dem Chiemsee. Je mehr man sich dem Gipfel näherte, umso steiler fiel das Gelände nach Norden ab. Felsdurchsetztes Gelände verlangte des Öfteren den Einsatz der Hände. Im oberen Bereich der Schneid dann schwindelerregende Tiefblicke. Die senkrecht abfallenden Felswände vermittelten einen durchaus alpinen Charakter dieses Wegabschnittes. Am Ende des Grates mündete der Steig in den Wanderweg der von Norden herauf zog. Nun war es vorbei mit der Einsamkeit. Auf dem gesamten Anstieg traf die Gruppe nur auf zwei Wanderer. Jetzt ging es in Serpentinen einen breiten Weg den Hang hinauf zum Gipfel. Natürlich ging es gleich zum Kreuz das seit 1886 den Gipfel schmückt. Eine herrliche Rundumsicht war nun Lohn der Aufstiegsmühen. Von weit unten grüßte der Chiemsee, und anschließend reihten sich die Chimgauer Berge, das Kaisergebirge, die Loferer Steinberge und die Berchtesgadener Berge ins Panorama.
Nun gab es auch die wohlverdiente Gipfelbrotzeit. Einige ließen sich auf der Sonnenterrasse des Hochfellnhauses nieder, die anderen sonnten sich bei der Kapelle und ließen hier die Blicke schweifen.
Nach einer Stunde dann der Abstieg. Wieder verließ sich die Gruppe auf die Erfahrung der Bergwanderleiterin Anita Kälker. Der ausgewiesene Panoramaweg führte vorbei an der Panoramatafel in südliche Richtung. Nach ein paar Kehren ein gut einsehbarer Steig, allerdings nicht ausgewiesen. Der felsige Steig zog sich durch Latschengebüsch steil nach unten. Und genau diesen Weg wählte die erfahrene Tourenbegleiterin. Dieser führte hinunter zum Thorausattel. Von hier konnten die Pockinger nochmals hinüber zur gesamten Strohnschneid schauen, und so mancher dachte ungläubig: “Und da sind wir rauf gegangen“? Jetzt gab es auch wieder Wanderschilder. Der Wegweiser „Über den Thoraukopf zur Thoraualm“ gab die Richting vor. Ein felsdurchsetztes Steilstück und mit Schotter bedeckten Stufen zogen sich den Hang hinunter. Danach folgte ein schmaler gut ausgetretener Pfad der auf etwa 1450m Höhe unterhalb vom Thoraukopf den Talschluss querte. Immer wieder schweifte der Blick hinunter ins Almgelände zu den malerisch gelegenen Hütten. Schließlich schwenkte der Weg nach Osten. Die DAVler durchwanderten einen sumpfigen Hang der am Almgelände endete. Leuchtend gelbe Sumpfdotterblumen und farbenfrohe Bergwiesen begleiteten nun die Pockinger zu den Hütten der Thoraualm. Leider hatte diese noch geschlossen, aber auf den blütenreichen Wiesenteppich ließ man sich auch gerne zur Rast nieder.
Der weitere Abstieg erfolgte nun über die Almstraße bis zum bekannten Abzweiger zurück zum Parkplatz.
Ein Herrlicher Bergtag ging zu Ende.