Von Stubenberg zum Halmstein
Von Stubenberg zum Halmstein
DAV Ortsgruppe Pocking in der näheren Heimat unterwegs
Wandern oder nicht Wandern. Diese Frage stellte sich der Wanderbegleiter der DAV Ortsgruppe Pocking noch einen Tag vor dem anberaumten Termin der ersten Heimatwanderung in diesem Jahr. Sorgte doch „Bianca“ mit heftigen Sturmböen und anhaltendem Schneeregen für Unbehagen. Außerdem war die Wettervorhersage für den Wandertag auch nicht gerade optimal. Trotz alledem ließen sich fünf Wandergesellen und eine Dame von „…wetter.com“ nicht beirren und traten die Wanderung an. Ausgangspunkt war die oberhalb des Prienbachs gelegene OrtschaftStubenberg. Schon von weitem sah man den Turm der ursprünglich gotischen Stubenberger Pfarrkirche. Einst thronte eine trutzige Burganlage über der ehemaligen Hofmark. Die Burg wurde im Österreichischen Erbfolgekrieg zerstört und Anfang des 19. Jahrhunderts fast vollständig abgebrochen. War der Himmel zunächst noch wolkenverhangen, zeigte sich im Laufe des Vormittags immer öfter ein Stückchen blauer Himmel. Frohgelaunt marschierte die kleine Wandergruppe in ein kleines Tal hinein, das überaus üppig übersät mit Frühlings-Knotenblumen zum Staunen hervorrief. Im ausgedehnten Fürstenberger Waldgebiet ging es auf markierten Wegen zu einem großartigen Aussichtspunkt. Inzwischen wurde es immerfreundlicher und eine unglaubliche Öffnung nach Süden erwartete die Wanderer. Die schneebedeckten Berge vom Dachsteinmassiv bis hin zum Watzmann waren zu erkennen. Nach dem Genuss der bezaubernden Ausblicke ging es weiter durch das tertiäre Hügelland mit seinen ausgedehnten Feldern, Weiden und Wiesen dem Weiler Halmstein entgegen. An einem sonnigen Hang am Waldesrand wagten sich Schneeglöckchen, Buschwindröschen und Leberblümchen aus dem Boden. In unserer gesellschaftlich steril gewordenen Zeit, tut es gut, diese kleinen Geschenke der Natur bewundern zu dürfen. Da stetiges bergauf- und bergab wandern hungrig macht, beschloss die Gruppe erst einmal im Gasthaus eine ausgiebige Stärkung einzunehmen. Nach der Mittagspause wurde der „Halmstein“ besucht. Der Halmstein, ein mächtiger, schräg aus dem Boden herausragender Konglomerat-Felsen ist ein sagenumwobenes Gebilde. Bereits in der jüngeren Steinzeit diente er den damaligen Siedlern als Kult- und Versammlungsstätte. Durch Hohlwege, deren Seitenwände aus mehreren Schichten Brackwassermolasse bestehen, wanderte die Gruppe der Wallfahrtskirche St. Anna bei Ering entgegen. In der Gruft der Kirche hat das bekannte Adelsgeschlecht von Esterhazy seine letzte Ruhestätte gefunden. Der letzte Abschnitt führte die Wanderer noch einmal auf die Höhen des Fürstenberger Waldes. Auf zauberhaften, naturbelassenen und vergessenen Wegen ging es nach einer fast sechsstündigen Wanderzeit zum Ausgangspunkt zurück.