Wanderung im Ortenburger Land
Pockinger DAVler in der Heimat unterwegs – 10. 06. 2015
Mitten im geschichtsträchtigen Klosterwinkel liegt der etwa 900 Jahre alte Markt Ortenburg Die farbenfrohen Häuser, die den Marktplatz umsäumen, geben einen Einblick in den einst wohlhabenden Sitz der Grafen von Ortenburg. Besonders Sehenswert ist die zum Schloss führende historische Lindenallee. Der Überlieferung nach ließ Graf Joachim von Ortenburg um 1550 die ersten Lindenbäume pflanzen. Viele dieser Bäume sind noch erhalten.
Die Wanderung führte die Pockinger DAV – Gruppe auf gut begehbaren Wegen durch einen klassischen Mischwald. Hier gibt ein mit Schautafeln aufgestellter Waldlehrpfad dem Besucher Informationen über die Aufgaben einer naturgemäßen Wald- und Forstwirtschaft. Vom Konzert der Waldvögel begleitet, erreichten die Wanderer das zwischen sanft bewaldeten Höhenrücken idyllisch eingebettete Luisenthal. Farbenfroh zeigte sich die Blütenpracht dieser sommerlichen Feuchtwiese. Steil bergauf ging es auf schmalen Steigen dem Weiler Bindering entgegen. Bald bot sich ein großartiger Weitblick über das gesamte Hügelland zwischen Donau und Inn. Überwältigt von der schönen Aussicht, beschloss die Gruppe eine längere Pause einzulegen. Weiter ging es durch die Wälder, über Felder und Wiesen des Ortenburger Landes zur sehenswerten St. Georgseiche bei Marterberg. Dieser Baumveteran ist ca. 700 Jahre alt und wird als Naturdenkmal geführt. Die Wanderer verabschiedeten sich von der mächtigen Eiche und wanderten dem Dorf Holzkirchen entgegen. Schon von weitem sah man die Kirchturmspitze der ursprünglich spätgotischen Pfarrkirche St. Andreas. Während der Reformation und Gegenreformation im 16. Jahrhundert erlebte der kleine Ort tragische Religionsstreitigkeiten. An frischgemähten Wiesen vorbei erreichte man die ehemalige Höhenburg Hinterschloss der Grafen von Ortenburg. Von dieser Anlage sind kaum noch sichtbare Überreste vorhanden. Zum Abschluss der Wanderung spazierte man zum Vorderschloss, das sich seit 2013 im Besitz einer Immobilien-Investmentgesellschaft befindet. Die Gruppe ließ den Wandertag im gemütlichen Garten des Schlosskellers mit Blick in das weit ausladende Wolfachtal ausklingen.
Anmerkung: Sehenswert sind Schlosshof, Schlosskapelle sowie der Rittersaal mit der prunkvollen Renaissance-Holzkassettendecke und Wandmalereien.