Wintermärchen zwischen Dreisessel und Plöckenstein
Alpenverein Ortsgruppe Pocking eröffnet Wintersaison.
Bei strahlendem Sonnenschein machte eine 19köpfige Gruppe Pockinger DAVler ihre erste Schneeschuhwanderung der Saison. Der Höhenzug zwischen Dreisessel und Plöckenstein im Bayerischen Wald war das ideale Gelände, sowie für Anfänger und geübte. An diesem Tag stand nicht die sportliche Leistung im Vordergrund sondern die märchenhafte Winterlandschaft. Im sanften Auf und Ab zieht sich der Weg zuerst zum Bayerischen Plöckenstein. Hier genoss man den Blick in den Sumava-Nationalpark der sich unter einer dicken Nebelschicht versteckte, nur die höchsten Erhebungen ragten durch die Wolkendecke. Der Weg war gut eingetreten und verlief entlang der Tschechischen Grenze. Ab und zu schaute ein Schild mit der Aufschrift „Landesgrenze“ durch die dicke Schneeschicht. Die an sonst kahlen Baumstämme waren in einen weißen „Schneeanzug“ gepackt und ragten in den blauen Himmel. Schnell erreicht man das Dreiländereck. Hier an der Landesgrenze zwischen Deutschland, Österreich und Tschechien steht normalerweise eine hölzerne Sitzgruppe, aber die war im tiefen Schnee „versunken“. Der viele Schnee und der Böhmische wind verzauberten die Toten Bäume zu Fahnenmasten, umgestürzte Wurzelstöcke sahen aus wie Schlösser und die Jungbäume wie Zwerge und Gnome. Die zauberhaften Gestalten waren perfekte Fotomotive.
Nach einer kurzen Rast ging es weiter sanft ansteigend vorbei am Adalbert-Stifter-Dacherl, das sich in eine Schneeburg verwandelt hatte. In der Sonne glitzerten die Schneekristalle wie Millionen von Diamanten und nach dem nächsten Gegenanstieg war auch schon das Gipfelkreuz in Sicht. Nach knapp zwei Stunden war das Gipfelziel erreicht. Hier genossen die Pockinger die herrliche Aussicht. Beim Blick nach Osten zeigten sich die Berge des Böhmerwaldes und das Schigebiet vom Hochficht. Und im Süden lag den DAVlern der untere Bayerische Wald zu Füßen. Weit schweiften die Blicke. Klar wurde hier eine längere Rast gemacht.
Nach etwa einer halben Stunde gingen sich die Ersten wieder auf dem selben Weg zurück zum Dreisessel Haus. Der andere Teil der Gruppe besuchte noch das Adalbert-Stifter-Denkmal kurz nach der Tschechischen Grenze. Am Aussichtspunkt blickten die Teilnehmer auf die steile Seewand und auf den Plöckensee, dieser lag schlummernd unter einer weißen Schneedecke.
Nach kurzer fotopause ging es wieder zurück zum Plöckenstein und weiter zum Dreisessel Haus. Hier traf man sich wieder zur gemütlichen Einkehr. In der Warmen Stunbe ließ man sich die Brotzeit gut schmecken und wollte gar nicht mehr hinaus in die Kälte. Nur gut dass es nicht mehr weit bis zum Parkplatz war. Mittlerweile stieg Nebel auf und in der Abendsonne verwandelte sich die Landschaft in eine mystische Welt. Kein Wunder dass früher die Menschen glaubten in den Bergen und Wäldern leben Hexen und Geister. Für die Pockinger DAVler aber war der ganze Tag ein grandioses Naturschauspiel.