Zu Besuch in Burghausen auf der längsten Burg der Welt

Seniorengruppe vom Alpenverein Pocking auf Kulturwanderschaft

Sie wirbt mit dem Slogan „Längste Burg der Welt“ und steht damit im Guinnessbuch der Rekorde, die 1.051m lange Burg zu Burghausen. Für 17 Mitglieder vom Alpenverein stand heute Wandern und Kultur auf dem Programm.
Ausgangspunkt war der Parkplatz am Curaplatz in Burghausen. Zunächst ging es hinunter zu Wöhrsee. Bei einem Pavillon schon der erste Aussichtspunkt, ca. 70 Höhenmeter über dem See. Im Vordergrund das dicke Blattwerk der Bäume, links ragen die ersten Türme der Burg gen Himmel und darunter der malerisch gelegene Wöhrsee. Auf breitem Wanderweg ging es hinunter zum See. Eine kleine Brücke spannt sich hier über die schmalste Stelle des Sees. Riesige Karpfen, wie schwimmende Relikte der Urzeit, schwimmen hier im klaren Wasser. Im Schatten alter Bäume folgte man nun dem Weg in Richtung Naturfreibad. Über der Badeanstalt erhebt sich der mächtige Pulverturm mit seinem wehrhaften Charakter. Unterhalb der Hauptburg eine Seltenheit für diese Gegend, ein Weingarten. Im Zuge der Landesgartenschau von 2004 wurden hier 400 Weinreben gepflanzt und seither gepflegt und geerntet. Im Eingangsbereich zum Freibad bestaunte man nochmals die riesigen Karpfen die neugierig und ungeduldig auf etwas Fressbares warteten.
Ein alter „Geheimgang“ führte nun auf die andere Seite des Sees. Wie in einem Schützengraben spazierten die Pockinger durch den Wehrgang bis unterhalb des Pulverturms. Nun ging es am westlichen Ufer in nördliche Richtung. Jetzt konnte man schon die gewaltige Ausdehnung der Burg erkennen. Türme, Wehrmauern und die Hauptburg erstrecken sich auf einer Landzunge von Nord nach Süd. Der Uferweg führte nun vorbei an Seerosenfelder und durch einen Schilfgürtel bis man an Ende wieder den Pavillon erreichte. Jetzt kam eine kurze Rast gerade recht.
Anschließend war es Zeit für die Burgführung. Die Gästeführerin Jutta Öhler, gekleidet im historischen Gewand, begrüßte die Besucher. Eine kurzweilige, 90 minütige Burgführung wartete nun auf die Seniorengruppe. Mit ihrem Charm und den spannenden Geschichten entführte sie die Pockinger ins mittelalterliche Leben.
Burghausen war einst, neben Landshut die zweite Residenzstadt der niederbayerischen Herzöge. In den Gebäuden und Türmen sind heute noch Wohnungen und werden von 200 Menschen bewohnt, und beim Bummel durch die sechs Burghöfe gab es Erstaunliches, Tragischen und Amüsantes zu berichten. Zum Beispiel, was hat die Landshuter Hochzeit mit Burghausen zu tun. Oder woher kommt der Ausdruck Schlitzohr? Und natürlich gab es auch tolle Aussichtsplätze von der Burg. An der Westseite der Durchgang „zur schönen Aussicht“ beim Büchsenmacher Turm. Seine Zierzinnen werden im Volksmund Schwurfinger genannt. Hier liegt einem der Wöhrse zu Füßen.Und an der Ostseite bei den sogenannten „Pfefferbüchsen“ der Blick auf die historische Altstadt.
Geendet hatte die Führung schließlich in der Hauptburg, deren Großteil bereits im 13. Jahrhundert errichtet worden. Ein Gruppenfoto mit der Burgführerin Jutta Öhler durfte natürlich nicht fehlen.
Es war erst 14.00 Uhr und so machte man sich auf in die Altstadt. Vom ersten Vorhof zieht sich der Burgsteig hinunter zum historischen Stadtplatz. Von hier ging es über die Salzach nach Österreich.
Ein Aufstieg mit vielen Stufen erwartete nun die Gruppe. Der Steig zieht sich steil die Salzachleite hinauf. Oben angekommen dann ein traumhafter Blick auf die Perle der Salzach. Unter fließt die Salzach, an ihren Ufer stehen die farbenprächtigen Altstadthäuser und darüber thront die weltlängste Burg.
Im nahegelegenen Salzachstüberl der wohlverdiente Einkehrschwung. Hier ließ man das Erlebte nochmals auf sich wirken. Ein traumhafter Ausflug ging zu Ende.