Zum Blumenberg der Chiemgauer Alpen
Alpenverein Pocking erwandert den 1.813m hohen Geigelstein.
Es ist immer gut wenn man einen Plan-B hat. Das dachten sich auch 20 wanderfreudige Mitglieder des Alpenvereins Pocking. Eigentlich wäre eine Tour im Tennengau geplant gewesen, aber die Wetter-App meldete dort Regen und Gewitter. Für den Chiemgau war allerdings brauchbares Wanderwetter vorhergesagt.
Ausgangspunkt war der Wanderparkplatz von der Priener Hütte bei Huben. Der Wanderweg führte über eine Holzbrücke moderat ansteigend in den Bergwald. Nach etwa 20 Minuten erreichte die Gruppe den Fahrweg der von Sachrang herauf führte. Schon bald zweigte der Jägersteig ab. Der erdige, mit Wurzeln durchsetzte Steig war noch nass und rutschig vom Regen der vergangenen Nacht. Nach etwa 1 ½ Stunden hörte man von weitem das Geläut der Kuhglocken. Die DAVler verließen nun den Wald. Über das weitläufige Almengebiet zog sich der Weg hinauf zur Schreckalm. Sonnenschein und ein Ambiente wie auf einer Postkarte, klar war hier eine längere Rast angesagt.
Oberhalb der Almhütten, in angenehmer Steigung, führte der Steig in östliche Richtung hinüber zur Sulzingalm. Den späteren Abzweiger zur Priener Hütte und zur Bergwachthütte ließ man quasi links liegen und folgte der Beschilderung zum Geigelstein. Über sattgrüne Berghänge schlängelte sich der Weg bergauf. Jetzt machte auch der „Blumenberg“ seinem Namen alle Ehre. Gelbe Teppiche von Wundklee und dazwischen blauer Enzian zauberten farbige Akzente in die Landschaft. Ein neugieriges Murmeltier beobachtete in sicherem Abstand die DAVler. Nun wurde das Gelände steiler. Kleine Altschneereste langen noch unterhalb des Gipfelaufbaus, hier blühten erst die Almglöckchen. Und wieder erwartete die Wanderer ein Blumenmeer aus blauen Enzian und weißen Silberwurz, bevor es durch dichten Latschenbewuchs in Richtung Gipfel ging. Nach ein paar felsdurchsetzten Passagen standen alle um Punkt 12.00 Uhr Mittags auf dem vielbesuchten Gipfel des Geigelsteins.
Bei einem Mix aus Sonne und Wolken ließ man sich die wohlverdiente Gipfelbrotzeit aus dem Rucksack schmecken. Das Panorama auf die umliegende Bergwelt war von Wolken bedeckt, aber schon im nächsten Moment zeigten sich Wilder und Zahmer Kaiser. Auch Kampenwand, Hochries und Spitzstein ließen sich des Öfteren blicken.
Nach dem obligatorischen Gipfelfoto machte man sich auf zum Abstieg. Nach Süden führte nun ein mit losem Schotter bedeckter Steig in Serpentinen bergab. Der unangenehme Teil endete auf einem Bergkamm, der vom Breitenstein herüber zog. Jetzt mal kurz durchatmen und den Blick hinunter ins Inntal bis nach Kufstein genießen. Man folgte nun dem schmalen Steig hinunter bis zum Abzweiger auf den Breitenstein. Ein Abstecher dorthin wäre ein Leichtes gewesen, aber die Gruppe wollte nun doch lieber gleich zur Priener Hütte absteigen.
Hier ließ man sich gerne zur Einkehr auf der Terrasse nieder. Beim weiteren Abstieg folgten die Pockinger nun dem direkten Weg zurück zum Ausgangspunkt.
Der Plan-B auf den Geigelstein, das war die absolut richtige Entscheidung.